Michèle: Anatomische Bindewindeln

StartseiteErfahrungsberichte › Michèle: Anatomische Bindewindeln
Startseite Navigation
EinloggenRegistrieren

Anmerkung

Dieser Erfahrungsbericht ist nicht mit einem Mitgliedsaccount verknüpft.
Wenn Du der Autor des Berichtes bist, und ihn ändern oder löschen möchtest, dann klicke bitte oben auf "Admin informieren" oder schreibe mir eine Mail. Ich kann den Bericht auch nachträglich mit Deinem Mitgliedsaccount verknüpfen, so dass Du ihn selbständig bearbeiten kannst.

Michèle schrieb am 03.08.2004

Ich habe 3 Kinder im Alter von 6 Jahren, 4 Jahren und 9 Monate. Ich habe schon mein erstes Kind mit Stoff gewickelt. Damals habe ich mir eine Windelausstattung gekauft, die aus anatomischen Bindewindeln und für innen Mullwindeln bestand. Dazu Wollhosen (doppelt gestrickte und Wollwalkhosen). Tagsüber und in den ersten Monaten benutzte ich die anat. einfacheren Bindewindeln, später und nachts dieselben, die es aber auch noch in etwas stärkerem Stoff und größer gibt. Darüber kam immer ein Wollhöschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die (doppelt-) gestrickten vor allem für ein Neugeborenes sehr viel bequemer sind, als die Wollhosen, die mit Klettverschluss zu schließen sind. Die Gestrickten hüllen das Baby wunderbar ein, vor allem im Winter ist alles bis zur Brust schön warm eingepackt. Die Überhosen mit Klettverschluss sind zwar schnell anzuziehen, ich habe mich aber gefühlsmäßig für die Gestrickten entschieden, auch wenn man diese nicht so optimal an weitere Kinder weitergeben kann, wie die Gewalkten, die auch nach häufigerem Waschen noch ganz gut in Schuss sind. Die Gestrickten werden einfach mit der Zeit sehr fest. Stoffwindelwaschtag war und ist bei uns ca. alle 3 Tage, die Überhosen aus Wolle habe ich sehr selten gewaschen! Nach Gebrauch (ich habe immer ca. 3 - 4 davon) hänge ich sie im Bad oder im Sommer draußen einfach der Reihe nach auf die Leine, sie trocknen recht gut. Im Winter lege ich sie in die Nähe der Heizung. Und sie "riechen", wenn sie trocken sind WIRKLICH nicht mehr!!! Wenn ich dann bemerkt habe, dass sie durchlässig werden, habe ich sie gewaschen und mit Lanolin rückgefettet. So halten sie mehrere Wochen!

Wie gesagt konnte ich die gestrickten Überhöschen nicht so gut an die nächsten Kinder weitergeben, aber die Strickbindewindeln und die Mullwindeln sehr wohl. Da hat sich die Anschaffung wirklich gelohnt. Als unser 2. Kind zur Welt kam, musste ich lediglich ein paar neue Windeln dazu kaufen, weil ich noch beide wickeln musste, sonst hätten mir die Windeln nicht gereicht. Damit ich nicht so oft waschen musste, schafften wir uns also noch ca. 10 Bindewindeln plus Mullwindeln an. Als mein erstes Kind dann 2 Jahre alt war, wurde es schon trocken!!! Ich glaube schon, dass das an den Stoffwindeln lag. Mein Sohn hat einfach gefühlt, dass es nass wir und das mochte er bestimmt nicht gerne. Mit 2 1/4 Jahren war er sogar nacht - ohne Drängen!!! - trocken. Somit musste ich nur noch 1 Kind wickeln, bei dem ich alle Bindewindeln weiterbenutzen konnte. Sie waren alle tadellos! Auch meine Tochter wurde mit 2 Jahren ganz von alleine trocken. Auch sehr bald nachts. Nun wickle ich mein drittes Kind mit denselben Windeln. Allerdings geben manche nun doch ihren Geist auf, was man ihnen auch nicht verdenken kann. Es gibt einige, die man noch ganz gut benutzen kann, aber viele der Bindewindeln bekommen nun Löcher, das Band reißt ab,...Die Mullwindeln jedoch sind immer noch ganz passabel. Somit habe ich nun auf Bazaren das erste Mal gebrauchte ital. Bindewindeln gekauft, aber auch auf der Alb direkt beim Hersteller (disana, Engel), bei denen es günstig auch 2.Wahl gibt. Ich muss sagen, dass die anatomische Form einfach bequemer zu wickeln ist, aber ich komme auch gut zurecht.

Ich habe meine Kinder auch nachts mit Stoff gewickelt und keine schlechten Erfahrungen gemacht, wenn die Wollhosen wirklich immer gut gefettet waren. Natürlich läuft bei flüssigem Muttermilchstuhl auch mal was daneben, aber das ist auch bei dem Kind meiner Freundin passiert, die mit Pampers wickelt. Sogar im Urlaub habe ich meine Windeln immer dabei gehabt. Ich wollte meine Kinder einfach nicht in Plastik packen. In meiner ganzen Wickelzeit habe ich 2 Mal Pampers genommen, weil ich unterwegs war und keine andere Windel dabei hatte! Ich habe einfach ein gutes Gefühl, mein Kind so "verpackt" zu haben! Auch was Wundsein angeht, hatte ich, bzw. mein Kind kaum Probleme. Und wenn es dann soweit war, habe ich die Stellen mit Rose-Teebaum-Tinktur (Buch: Hebammensprechstunde!) eingeölt und eine Seideneinlage in die Windel gelegt - viel nackig strampeln lassen - oft gewickelt,...So habe wir das immer bald wieder in Ordnung gebracht! Eine zeitlang habe ich auch so ein Papierwindelvlies benutzt, um den Stuhl aufzufangen. Ich habe das Ganze dann in die Toilette entsorgt, was aber nicht immer so toll ist, weil die Toilettenabflussrohre sich verstopfen können. Besser ist es, man den Inhalt in die Toilette und das Papier in den Müll! Dann hat man keinen Ärger! Meine beiden Größen wickeln ihre Puppenkinder übrigens auch mit Stoff. Ich habe ihnen ausrangierte Bindewindeln gegeben und die Überhosen, die meinem Baby zu klein sind. Sie haben bisher noch nicht einmal eine Pampers zu Gesicht bekommen und wissen gar nicht, was das ist! Für sie ist es ganz normal, das man sein Baby so wickelt! Gleichzeitig benutze ich die Mullwindeln auch als Spucktuch und für verschiedene Wickel bei Krankheiten (Halswickel, Ohrenwickel,...). Auch im Auto dienen sie gut als Sonnenschutz über den Kindersitz drapiert oder einfach ins Fenster geklemmt! Manche Mullwindeln habe ich auch zum Spielen gefärbt. Beim Aufbewahren von Wollüberhosen (mehrere Monate/Jahre) sollte man auch an die Motten denken. Die mögen diese Sachen nämlich sehr gerne, vor allem wenn sie nicht gewaschen wurden. Mir wurde gesagt, ich solle Zedernhölzchen und Lavendelöl verwenden (klappt nicht immer!). Nun hörte ich auch, dass man Wollsachen in Zeitungspapier wickeln kann, da die Motten keine Druckerschwärze mögen?! Was Überhöschen aus Mikrofaser und so angeht denke ich persönlich, dass diese eine ebenso unangenehme Wirkung haben, wie Plastikwindeln. Ich wollte sie nicht verwenden. So viel Arbeit ist es wirklich nicht, mit Stoffwindeln zu wickeln. Ich habe nun 3 Kinder und habe trotzdem keine Probleme damit. Wenn es mal zeitlich eng wird, kommt es bei mir auch mal vor, dass ich die Windeln nach dem Waschen und Trocknen nicht zusammenlege und einfach nach Bedarf aus dem Wäschekorb ziehe. Und manchmal helfen auch die Geschwisterkinder beim Zusammenlegen. Bevor ich es vergesse: die benutzten nassen Windel werfe ich nach Gebrauch einfach so in einen Windeleimer. Nur die, die mit Stuhl verschmiert sind, wasche ich am Waschbecken aus und werfe sie dann auch in den Eimer. Der ist ca. alle 3 Tage voll, dann kommt alles in die Waschmaschine usw. Somit "riecht" nichts im Wickelzimmer. Ich wasche nur bei 60 Grad, ohne Bleiche (die werden eh wieder schmutzig!). Wollhosen beim Waschen nie drücken/wringen o.ä. (verfilzt schnell), sondern einfach immer wieder ins Wasser tauchen, Wasser wechseln, triefend aufhängen (in der Badewanne, draußen,..) 

Eine schöne Zeit wünsche ich allen mit ihren Kindern, Michèle

PS: Ich habe eben noch gelesen, dass eine Mutter der Meinung ist, man könne bei Stoffwindeln keine Bodies anziehen. Ich habe meinen Kindern immer Bodies angezogen und habe keine Probleme feststellen können. Ansonsten ziehe ich meinem Kind ganz normale Sachen an, evtl. etwas größer. Aber wenn man sowieso auf natürliche Kleidung achtet, dann sind Strumpfhosen von Naturkleidungsherstellern beispielsweise an die Stoffwickelpakete von der Größe her angepasst! Teilweise sogar die übrige Kleidung. Ansonsten nimmt man halt die nächste Größe!