Sarah: Popolino OneSize, Christine Bendel, Wollüberhosen (ausführlich)

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Sarah schrieb am 09.10.2007

Es ist soweit – unser Großer, 3 Jahre, trägt nur noch nachts eine Windel. Zu Beginn des Stoffwickelns nahm ich mir vor, wenn das 1. Kind soweit ist, soll ein Erfahrungsbericht kommen.
Vorweg: Für uns ist das Stoffwickeln eine Selbstverständlichkeit, ab und zu auftretende Schwierigkeiten lassen sich mit Herumprobieren, Improvisieren oder auch mal Investieren beheben und es macht Spaß! Die Mehrarbeit mache ich sogar gerne und wenn ich sehr gestresst bin, kommt (selten) auch mal der Münz-Trockner im Keller zum Einsatz. Ja, auch ich habe den Urlaub mit Wegwerfwindeln einfach mal genossen – und mich dann wieder auf die Stoffis gefreut. Stoffwindeln sind wie Kleidungsstücke, die man gerne pflegt und hegt und das Stoffwickeln an sich finde ich nicht unbequemer wie Wegwerfwindeln. Auch die Mehrarbeit läuft eben so im Haushalt mit, und ich erledige sie mit den Kindern zusammen.

Ich werde meinen Windel-Vorrat systematisch durchgehen und vorallem beschreiben, was mir daran zusagt, und falls nötig, was nicht. Es wird aber nur eine Auswahl. Dinge, die mir nicht zusagten, lasse ich weg.

Mullwindeln:
Unsere Windeln der 1. Stunde. Super für Neugeborene, als Drache gefaltet mit Snappy oder als „Jo-Fold“ (Drache mit rechtwinkligen Kanten gefaltet und dann wie eine Systemwindel angelegt). Lässt sich prima unterhalb des Nabels wickeln, so dass der schön trocken bleibt.
Immer gut, wenn gerade nichts Trockenes da ist, aber der Auslaufschutz bei breiigem Stuhl lässt irgendwann zu wünschen übrig.

Strickwindeln:
Vorteile wie bei Mullwindeln, nehme ich gerne ohne Bänder mit Snappy geschlossen wie eine Höschenwindeln. Auslaufschutz besser als bei den Mullwindeln. Wenn man als Überhose andere als Wollschlupfhosen verwenden möchte, kann man die Strickwindel zw. den Beinen einschlagen, so dass keine Beinbündchen überstehen, was aber den Auslaufschutz minimiert.
Als Überhose gehen auch noch Popolino Vento ganz gut (Bündchen der Strickwindel wegstopfen unter die Ü-Hose). Mit entsprechenden Saugeinlagen die ganze Wickelzeit gut; lassen sich besser mit Saugeinlagen bestücken als Mullwindeln in oben beschriebener Falttechnik.

Popolino One Size (früher by Mother-Ease):
Gehören mit zu meinen Favoriten und zwar insbesondere meine uralt-Modelle mit 6-Knöpfen, die bereits etwas dünner und kompakter gewaschen sind, und bei denen ich am Rücken und an der Beinen neue Gummis eingezogen habe. Da unser Großer jetzt 13 kg wiegt, passten sie bis zum Schluss noch gut. Wenn man sich nicht an dem Wulst am Bauch stört, kann man sie auch schon für Neugeborene (unsere wogen ca. 3300g) nehmen und sogar unter den Nabel wickeln.
Die dazugehörigen Einlagen fand ich eher saugschwach und ich verwende deshalb andere Einlagen (siehe bei Einlagen). Die älteren Modelle trocknen schnell genug (24 Stunden, im Sommer schneller), das neue Modell braucht etwas länger zum trocknen und trägt auch etwas mehr auf. Meine alten Onesize sind z.T. aus 3. Hand und werden nun seit 1 Jahr bei uns fürs 2. Kind verwendet, und bis auf die Gummizüge sind sie noch voll in Ordnung. Druckknöpfe sind eben auch robuster als Klett. Außerdem haben Druckknöpfe den Vorteil, daß man die Windel noch ganz gut an ein Kind dranbekommt, das sich auf dem Wickeltisch wild hin und her dreht.

Christine Bendel-Windeln (CB):
Auch meine Favoriten. Trocknen schneller als die OneSize, saugen etwas schlechter. Eine Tagwindel wiegt in etwa soviel wie eine dickere Strickwindelqualität (zumindest meine vielleicht schon etwas dünn gewaschenen, älteren Modelle), man muss also entsprechend mit Einlagen nachhelfen. Die Original-CB-Einlagen halfen da wenig, obwohl unsere Kinder nicht so viel trinken. Das aber ist auch das Tolle daran: ich kann die Saugkraft selbst variieren und bin nicht immer auf ein dickes, schlecht trocknendes Windelpaket angewiesen. Der Auslaufschutz ist super! Wachsen toll mit. Nach etwa 1,5 Jahren musste ich aber mal den Klett erneuern (10 min Aufwand pro Windel). Dazu habe ich Applix 800 verwendet, der Klett, der an Happy Heinies Pocketwindeln verwendet wird und auch in Shops im Internet zu bekommen ist, die HH-Pockets führen. Dieser Klett hält viel aus.
Die Nacht-Variante (dicker) hat m.E. keine großen Vorteile, was aber auch daran liegt, dass ich lieber dünnere, besser saugende Einlagen nehme als eine dickere Windel.
Robust sind sie, denke ich. Unsere sind jetzt insg. etwa 3 ½ Jahre alt und bekommen ganz leicht dünne Stellen. Gummis und Nähte sind ok.

Demano SML:
Diese Windel ist der Christine Bendel sehr ähnlich, saugt sehr gut, trocknet aber auch länger (>24 Std.). Ich habe ein Modell, bei dem der Klett sogar nach 3 Jahren noch top hält und 2 andere, allerdings ältere, wo weder Gummis noch Klett was taugte. Wenn die Trockenzeit nicht wäre genauso gut wie die CB. Sehr kompakt, macht einen kleinen Po. Braucht schmale Einlagen. Fast ein Favorit.

Lenya-Frotteewindel:
Als Nachtwindel prima, für den Tag konnte ich mich damit nicht so recht anfreunden, vorallem, weil der Stuhl nicht so recht Platz darin findet. Für Muttermilchstuhl oder kleine Mengen ist es ok. Ein Wickeltisch-Hampezampel kann einem bei einer solchen Windel auch den letzten Nerv rauben. Das Snappy hält allerdings gar nicht im Stoff und nur mit der Ü-Hose fixieren geht bei Schlupfhosen nicht. Also: Mullwindelflicken drauf nähen. Hier gefällt mir der „Jo-Fold“ besonders, weil beim Drachen sehr viel Stoff in der Leiste ist und nicht so viel im Nassbereich.

Nachtwindel:
Folgende Kombinationen haben sich bei uns sehr bewährt und halten eine Menge Flüssigkeit aus (besser als Auslaufmodell „Wegwerfwindel“):
Lenya + Hemp Hour Basic + Hemp Hour Long (Hanf-Baumwolle)
Lenya + Hemp Hour Systemwindel
Lenya + Babykicks Hanf-Systemwindel
OneSize + Hemp Hour Basic + selbstgenähte Hanf-Baumwoll-Einlage
OneSize + Frotteeinlage + Hemp Hour Long

Drüber eine doppelt gestrickte Wollschlupfhose oder eine selbstgehäkelte Tickle Turdle.

Schlussendlich kam es auf die Hanf-Baumwolleinlagen an, nicht so sehr auf die Windel drunter. Die meisten Einlagen kommen zwischen Windel und Überhose.

Wenn mal nichts da ist: Ein 80x80 cm Moltontuch gefaltet in eine Strickwindel geht auch.

Saugeinlagen:
Frottee-Einlagen selbstgenäht. Aus alten Handtüchern, 13 cm breit, 60 cm lang. Passen gut in die OneSize, für andere Höschenwindel sind sie so zu breit. Der Vorteil dieser langen Form: Man kann sie platzsparend auf den Wäschständer hängen und besser falten als z.B. 40x40 cm Moltontücher, nämlich halbiert, gedrittelt, vorne 3 Lagen, hinten eine.

Hanf-Baumwolleinlagen selbstgenäht: Meterware gabs beim Windelwichtel. Diesen habe ich vorgewaschen (geht stark ein) und dann in ca. 10 –12 cm breite, 70 cm lange, doppellagige Streifen genäht. Prima in den CB, Strickwindeln, für Nachtwindeln...Hanf-Baumwolle ist ein sehr dichtes, schweres Gewebe, das viel Flüssigkeit speichert und auch auf Druck nicht so leicht abgibt (was Mikrofaserfrotteeeinlagen tun). Werden nur recht hart durchs Lufttrocknen. Durchknuddeln hilft dann. Trocknen schnell, wenn nicht zu viele Lagen aufeinander liegen.

Hemp Hour-Einlagen: Nehme ich nachts, für tags finde ich die Basic zu dünn im Hauptnassbereich und zu breit, die Long zu breit, die Systemwindel ist als solche überhaupt nicht zu gebrauchen und gefaltet in eine Strickwindel für meinen Geschmack auch zu breit.
Ansonsten haben sie die guten Hanf-BW-Eigenschaften.

Babykicks Systemwindel: Hanf-BW, je nach Größe als dicke Einlage gut zu verwenden. Teurer Spass, ansonsten prima.

Anatomisch geformte, recht kompakte Frottee-Einlagen unbekannter Herkunft. Müsste ich sie aufstocken oder ersetzen, würde ich auf eine Lotties Soft Einlage in S zurückgreifen.
Diese Einlagen (unbekannte und Lotties) machen sich gut in allen Windel, in dünnen Windeln (CB, Strickwindeln) dann zusätzlich eine Happy Heinies Extra Einlage.

Happy Heinies Extra Einlage: Etwa handtellergroße Hanf-BW-Einlage, die immer gut als Saugkraftverstärkung in den Hauptnassbereich reingelegt werden kann, ohne dick aufzutragen. In der OneSize z.B. zusammen mit einem alten, gedrittelten Waschlappen.

Popli-Windelvlies: Hält am meisten Wäschen und auch den Trockner aus und die etwas teurere Packung rechnet sich schnell, im Gegensatz z.B. zu „Die Wonnig Weichen“ von Müller. Die Größe der Einlagen hält auch (meistens) ein größeres Geschäft gut auf. Das Vlies mit der großen Portion kommt bei uns ins Klo und ich habe auch keine Angst vor einer Kanalverstopfung, weil hier 10 Parteien was runterspülen. Würden wir in einer Einfamilienhaussiedlung wohnen, wäre ich mir da nicht so sicher.

Heilwolle: Mein Favorit beim trockener Halten. Damit hatte ich bessere Ergebnisse als mit Mikrofaser-Trockeneinlagen. Wer es ganz trocken haben will, muss sowieso auf Windeln ganz verzichten oder eine Wegwerfwindel nehmen, aber auch da ist die Haut ganz leicht feucht. Bei Pilz-Infektionen mussten wir aber auf Wegwerfwindeln zurückgreifen und auch bei anderen Hautproblemen ab und zu.

Woll-Überhosen:

Immer gut: Doppelt gestrickte Wollschlupfhosen. Sehr robust, einfache Handhabung, passt über alles, auch bei Wickeltisch-Hampezampels gut. Trägt aber etwas mehr auf, was mich erst ab ca. 2 Jahren mehr störte. Mit einem ausreichende saugkräftigen Windelpaket drunter auch dicht, nur eben auf Druck nicht immer, aber auch diese Klammheit an der Hose verdampft schnell wieder. Am Besten in Form blieben die Engel-Überhosen, Disana leierte sehr aus. Auch bei kleinen Kindern kann man mit 62/68 anfangen.

Selbstgehäkelte Tickle Turdle:
Wie eine Kletthose. Recht dünn aber gut dicht, zum verschliessen mit Snappy. Wer die Anleitung braucht, kann mich anmailen. Wächst toll mit. Toller Beinabschluss.

Bumpy-Woll-Filz-Hose: Unsere Gr. L (10 – 12 kg) passte von 4 Monate (6 kg) bis 2 Jahre (12 kg). Tolle Verarbeitung, sehr guter Klett. Die Beinbündchen sind prima, denn man kann die Windel gut drunter schieben, und es ist ein besserer Auslaufschutz. Dünn und dicht. Trocknet schnell. Passt auch über breitere Höschenwindeln. Ist ihr Geld wert. Nicht so toll bei Wickeltischrodeo.

Mikrofaserüberhosen:
Hier ist mein Favorit die Popolino Vento (früher Air Flow). Man kann sie zugeknöpft lassen und als Schlupfhose verwenden. Diese Hose schneidet nicht ein und es passen oft 2 Größen parallel. Die Luftschlitze lassen mehr Luft ran. Es gibt keine Nähte, die undicht werden können. Mein Exemplare sind schon stark gebraucht (Second Hand) und immer noch dicht.
Die angebliche Atmungsaktivität kann ich nicht recht glauben, da sind mir die Luftschlitze lieb. Passen über alles Windelarten, die selbst einen guten Halt haben. Bei der PopoWrap-Ü-Hose schneiden die Beinbündchen stark ein, obwohl ich es am Bauch ganz locker nur zuklette.

Wunder Po und offene Stellen:
Wir haben es mit den Stoffwindel durchgezogen, aber es gab Situationen, da waren Wegwerfwindeln ein Segen. Ein ganz schlimm wunder Po – was bei uns oft vorkam, weil Sohnemann sich gerne nicht gemeldet mit dem großen Geschäft in der Windel, und man es kaum roch – wurde nachts in Wegwerfwindeln gepackt, sonst gab es am Morgen Wasserbläschen auf den wunden Stellen.
Wasserbläschen an der Vorhaut hatten wir zu genüge, was an der langen Zeit in der Nachtwindel lag. Kurz vorm Umsteigen auf Wergwerfw. für nachts kam mir die Idee, dick Penaten aufs Spitzle zu schmieren und Butterbrotpapier drumrum. Wenn diese Schutzschicht gut sitzt, kommt kein Urin dran und alles ist gut. Das gleiche hilft über Nacht auch bei leicht wunden Stellen.
Penaten ist fürs Stoffwickeln in sofern ganz gut geeignet, als dass es nicht so wegschwimmt.
Ansonsten haben wir natürlich auch das ganze Repertoir drauf von Lüften, Fönen, Schwarzteesitzbad, Heilwolle, Weleda Babycreme, ...Leys Babysalbe (ohne Zink) oder Olivenöl nehme ich gerne in Erwartung einer großen Portion, die dann leichter von der Haut abgeht oder einer leichten Rötung.

Waschlappen:
Wir verwenden nur mal unterwegs Feuchttücher, ansonsten sind Wasser, Waschlappen und falls nötig mal Seife immer noch das Beste.

Waschen, Waschmittel und Trocknen:
Für den Großen habe ich mit Waschnüssen + Enthärter gewaschen. Unser Kleiner hatte zu Anfang große Probleme mit Soor. Als die Haut sich nach einiger Zeit mit Wegwerfwindeln und nackt Strampeln erholt hatte, vertrug er Ecover Flüssigwaschmittel + Enthärter und reagierte prompt wieder auf die Waschnüsse. Ecover ist zwar recht teuer, aber ich kann auch eine total vollgestopfte Waschmaschine mit der Hälfte der angegebenen Menge Waschmittel waschen und es schäumt immer noch.
Eine Allergie gerade auf Waschnüsse scheint aber eher die Ausnahme zu sein.
Unsere Waschmaschine steht genau unterm Wickeltisch. Da muss ich den schweren Eimer nicht weit bewegen. Immer in den Keller runter fände ich nicht so toll, aber auch da liesse sich was überlegen. Wegwerfwindelwickler laufen nämlich auch für einzelne Stinkewindeln zu Mülltonne, warum dann nicht kleinere Windeleimer hin- und hertragen und im Keller sammeln?
Mein Herz schlägt schon fürs Lufttrocknen, ich mag sogar diese rauhen Windeln gern. Aber bevor ich getresst bin, kommt auch mal der Trockner dran. Im Winter habe ich auch schon improvisiert und Windeln in die Küche (Abwärme vom Kühlschrank) gehängt oder zur Gastherme mitrein.


Anzahl an Windeln:
Kann ich nicht sagen, eher zuviel. Da ich fast alles Second Hand gekauft habe, war es nicht so teuer. Ich komme so aber einfach auch nicht in Stress, was ich wichtig finde. Im Wochenbett waren 30 Neugeborenenwindeln nicht zuviel, denn wir haben manchmal locker 7 –10 Windeln am Tag weggewickelt (und das hätten wir mit Wegwerfwindeln auch).
Später rechne ich pro Tag und Kind 5 Windeln, je nach Stuhlgangfrequenz kann das auch mal 4 bis 7 sein. Waschen tue ich wenn die Oscartonne überquillt. Das sind dann mehr als 20 Windeln. Oder ich wasche eher und stopfe noch Kochwäsche von uns mit rein. Bei einem Wickelkind war das alle 3-4 Tage, bei 2 Wickelkindern alle 2-3 Tage.

Unterwegs: In der Wickeltasche befindet sicher immer eine Stoffwindel mit Mikrofaserüberhose und zusätzlich Wegwerfwindeln. Für kurze Strecken habe ich nur einen Waschlappen und eine Wegwerfwindel dabei, was ich aber selten gebraucht habe.
Die benützte Windel kommt in eine Tüte, wie man sie vom Einkaufen zu Hauf mit nach Hause bringt. Einen speziellen Windelsack habe ich nicht.

Dicker Stoffwindelpopo:
Ja, Stoffwindeln sind dicker als Wegwerfwindeln. Und? So ein richtig dicker Popo hat mich erst ab 2 Jahren gestört, da habe ich dann eher dünnere Überhosen genommen. Ansonsten ist der Mensch ein Gewöhungstier. Unsere Kinder mit Wegwerfwindelpopo – ganz komisch, da fehlt was. Das Kind ist mit Stoffwindelpopo viel griffiger und dank des großen Kopfes passen die Proportionen in meinen Augen besonders gut. Bei den Hosen wird es manchmal ärgerlich, wenn sie nur auf Wegwerfwindelpopos zugeschnitten sind. Latzhosen sind da klasse oder auch Dreiviertel-Sommerhosen: Die passen dann 2 Jahre lang, erst überm Windelpopo, später mit Unterhose als Sommerhose. So schlimm fand ich das Hosenbeineumkrempeln jetzt auch nicht. Und: Die Hosen rutschen nicht!

Strumpfhosen:
Unsere Kinder sind keine Frostbeulen und die Wollhosen reichten immer auch noch bis zum Oberschenkel. Deshalb gab es fast nur mal, wenn eine Wegwerfwindel am Popo war, eine Strumpfhose. Ansonsten gabs Kniestrümpfe oder Babylegs (Beinstulpen), gefütterte Hosen oder im Tragetuch, wenns ganz kalt war, ein selbstgenähten„Woll-Minirock“, den ich über den Po und um mich rum hochzog.
Oder ich habe Strumpfhose mit Mikrofaserhose kombiniert.

Bodies:
Mit den Wollüberhosen hat sich die Anschaffung von Wolle-Seide oder Woll-Bodies sehr gelohnt. Diese ziehen nicht wie Baumwollbodies die Nässe raus. Auslüften reicht, deshalb reichen auch 2 pro Größe locker. Außer nachts über dem dicken Windelpaket gibt’s einen Baumwollbody, der aber regelmässig gewaschen werden muss, da der dann schon müffelt.
Bodies waren insofern auch nützlich, als dass sie das Windelpaket in der Höhe halten. Manche Windel-Ü-Hosen-Kombinationen neigten zum Rutschen.

Motorische Entwicklung:
Auch der dickste Windelpopo hat unsere Kinder nicht daran gehindert, zu gegebener Zeit sich zu drehen, zu krabbeln... Einzig für die ersten auf-den-Bauch-dreh-Versuche habe ich beide viel nackt strampeln lassen, bis sie es konnten, danach hinderte sie nichts daran.

Großeltern:
Meine Eltern findens super, daß wir Stoffwickeln und meine Mutter tut es auch mit aller Selbstverständlichkeit. Meine Schwiegermutter tut immer ganz erleichtert, wenn ich ihr Wegwerfwindeln mitgebe. Neulich aber hat sie wohl meine Wegwerfwindelvorrat nicht gesehen und hat ganz perfekt stoffgewickelt. Ich glaube, sie war mächtig stolz auf sich!
Ansonsten bekommen wir keine blöden Kommentare, auch nicht aus anderen Kreisen. Ich denke, vielen fällt es gar nicht auf, weil sie nicht an die Möglichkeit denken. Oder sie trauen sich nicht ... sie wissen schon, warum!


Fazit: Wir machen weiter so. Und für alle Neueinsteiger: Nicht verzagen, Naturwindel-Forum fragen und einfach ein paar Sachen mixen, ausprobieren und immer mal wieder den Gegebenheiten anpassen. Und nicht am falschen Ende sparen und zu wenig Windeln oder nur ein System kaufen. Es gibt Leute, die vom ersten bis zum letzten Tag nur mit Strickwindeln und Moltoneinlagen klar kamen, aber es gibt auch viele, die frustriert wieder aufgegeben haben.
Und am Besten vom ersten Tag an stoffwickeln, damit man gar nicht erst in die „Wegwerfwindeln-sind-so bequem-Falle“ tappt. Und bei allem Pro-Stoffwindel: Und wenn man dann doch lieber Wegwerfwindeln nimmt: Auch dann ist man keine schlechte Mutter!