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Dunja schrieb am 03.08.2004
Als ich mit meinem Sohn Nils schwanger war, kam die Frage auf: Pampers (stehen hier stellvertretend für alle Einwegwindeln) oder Stoff. Neben den Argumenten Müllvermeidung, Natürlichkeit, Atmungsaktivität und Kosten war eine Diskussion in meinem Englischkurs ausschlaggebend: Kinder, die mit Stoffwindeln gewickelt wurden, werden schneller trocken. Das war zumindest die Meinung der anwesenden Mütter und Großmütter. Und ich erfuhr außerdem dass nur trockene Kinder im Kindergarten aufgenommen werden. Da stand für mich fest, wir wickeln mit Stoff! Bei meiner Hebamme habe ich mich zusätzlich noch erkundigt und wurde natürlich in meinem Entschluß bestärkt. Sie stellte mir die italienischen Bindewindeln vor, die ich schon von Katalogen kannte. Ich hatte auf solchen Seiten auch Höschenwindeln gesehen, aber gelesen, dass sie mit PVC-Folien gearbeitet waren. Das kam für mich nicht in Frage, denn die Windeln sollten auf jeden Fall atmungsaktiv sein. Schließlich achte ich bei Slipeinlagen auch auf Atmungsaktivität, und meine Sohn würde nun ca. drei Jahre Tag und Nacht diese Windeln tragen. Also kaufte ich 18 italienische Bindewindeln. Als mein Sohn geboren war, habe ich sehr schnell auf 24 Windeln aufgestockt, denn sonst wurde die Waschmaschine nicht voll, bzw. es dauerte zu lange bis die Windeln wieder trocken waren. Dabei muß ich anmerken, dass mein Sohn ständig in die Windel macht, mit 4 mal Wickeln, wie andere Eltern in ihren Erfahrungsberichten beschrieben haben, kamen wir nicht hin. Ich habe allerdings auch immer neu gewickelt, wenn Nils naß wurde, bzw. oft hat er auch schon während des Wickeln gepinkelt. Da war ich richtig froh, mit Stoff zu wickeln, denn ob man nun eine Windel mehr oder weniger wäscht, ist nicht ausschlaggebend. Allerdings war ich im Laufe der nächste Wochen ziemlich genervt von den Bindewindeln. Ich brauchte bei jeder Wäsche 10 min. die verwirrten und verknoteten Bänder zu entwirren. Dazu kam noch das Falten. Ich fing an, nach Alternativen zu suchen. Dabei stieß ich auf die Naturwindel-Seiten. So erfuhr ich von anatomischen Bindewindeln und Snappys. Als ich zum x-ten Mal die Wollüberhosen auswaschen musste, weil der Muttermilchstuhl wieder ausgequollen war, entschloß ich mich, Höschenwindeln auszuprobieren. Zudem fand ich das Windelpaket zu dick. An heißen Tagen zog ich meinem Sohn doch Pampers an, weil die Wollhose bei den kurzen Hosen an den Beinen rausschaute.
Mittlerweile wusste ich ja, dass es auch Höschenwindeln aus reiner Baumwolle gab. Die ersten Höschenwindeln waren die Ultra-Fit von Popolino. Sie trugen auch dick auf, waren aber Muttermilchstuhlsicher. Dasselbe traf auch auf die OneSize by ME zu. Die Baby-Life macht zwar ein viel kleineres Windelpaket, aber diese Hin- und Her-Falterei der Einlage fand ich zu aufwendig, besonders da mein Sohn beim Wickeln immer lebhafter wurde. Außerdem sind sie auch sehr teuer, denn der Preis einer Windel entspricht dem einer Popolino, die man allerdings mit zusätzlicher Einlage bekommt. Die Einlage einer Baby-Life ist sehr dünn, durch das Falten wird aber nur die Zuverlässigkeit einer Popolino ohne Einlage (!) erreicht (wenn das Kind nicht zu sehr zappelt und die gefaltete Einlage verrutscht). D.h. bei einem Kostenvergleich ist es wichtig zu wissen, ob eine Einlage im Preis enthalten ist oder nicht. Die Baby-Life trocknet durch das dünne Material mit eingenähter Einlage sehr schnell, im Gegensatz zu den Popolinos. Dann habe ich noch die Galfies ausprobiert. Diese Windel ist sehr einfach, zudem fehlt der Gegenklett. Die Windel hat auch nur mit einer Einlage die Saugkraft von Popolino. Diese ist aber zusätzlich zu kaufen. Damit ist die Windel verhältnismäßig teuer. Zum Schluß habe ich noch die Windeln von Demano ausprobiert. Ich war aufgrund des schlechten Erfahrungsberichtes auf dieser Seite zwar skeptisch, aber Demano ist ein Projekt aus der hiesigen Region, und die Windeln sind sehr günstig. Es wird auch mit verbesserten Gummibündchen geworben. Ich habe eine Mehrgrößenwindel und eine OneSize (Sie heißt bei Demano SML) bestellt. Da ich von der OneSize von Poplino in Bezug auf Dicke des Windelpakets nicht zufrieden war, war ich völlig überrascht von der SML. Sie ist „baugleich“ mit den Ultra-Fits, trocknet genauso lange (die Extra-Einlage ist nicht festgenäht) sitzen aber viel besser, sind viel weicher und billiger (17 DM zzgl. Einlagen). Die Einlagen fand ich allerdings etwas steif, deshalb werde ich Moltoneinlagen benutzen, die auch wesentlich billiger sind. Nun habe ich mich also für Demano SML entschieden, 30 Stück (bei Demano gibt es außerdem Mengenrabatt), damit ich entspannt waschen und trocknen kann.. Über die Höschenwindel ziehe ich eine selbstgestrickte Wollhose in Schlüpferform (in Schlüpferform, damit nicht die Wollhose aus der kurzen Sommerhose rausschaut, und mein Sohn Bewegungsfreiheit hat) , nachts eine doppelt gestrickte Bullaugenwollhose. Ich habe auch eine Wolwikkelüberhose in einer größeren Größe gekauft, aber noch nicht ausprobiert. Sie sieht aber gut aus, ich bin überzeugt, dass sie sich bewähren wird. Sie ist aber eben etwas teuerer.
Nach vielem Hin- und Her, vielen Besuchen dieser Homepage, Ausprobieren und einem genervten Mann bin ich froh, nun endlich „meine“ Windel gefunden zu haben. Und mein Mann ist auch froh, dass sein Kampf mit den Bindewindel ein Ende hat.