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Gaby schrieb am 03.08.2004
Ich habe 2 Söhne im Alter von 31/2 und 11/2 Jahren. Für mich stand von vorneherein fest, dass ich mit Stoffwindeln wickeln wollte. Ich misstraute dieser ganzen Chemie in den Papierwindeln und hielt Stoffwindeln (insbes. bei mehreren Kindern) für die preislich günstigere Variante. Also habe ich mich kundig gemacht und mich letztendlich für kalifornische Windeln mit der Rikki Wrap Überhose entschieden. All das verkaufte mir ein Windelservice. Von der Handhabung bin ich bis heute zufrieden. Jedoch habe ich durchaus meine negativen Erfahrungen gemacht:1) Die Windelüberhose nässte nach einiger Gebrauchsdauer (ca. 4 Mon.) und gelegentlichem Waschen in der Waschmaschine (Wollwaschgang) durch. Und zwar am Rand, am sogenannten Auslaufschutz (dieses extra angenähte Teil im Schritt der Windelhose). Meine Söhne trinken sehr sehr viel und pinkeln entsprechend viel, so dass oft schon 1/2 Std. nach dem Wickeln die Klamotten total nass waren und manchmal das Pipi so schnell rauskam, dass eine Pfütze am Boden war. Wohlgemerkt, die Baumwollteile der Windel waren alle schön in der Windelhose. Und ich hatte als Einlage immer noch eine zweite kalifornische Windel drin. Trotzdem musste ich spätestens nach 90 Minuten wickeln. Oft war dennoch alles feucht. So dass ich pro Tag manchmal 4 Jogginghosen + Bodies + gelegentlich neue Pullover brauche. Ich kaufte dann mal einen Satz neuer Überhosen (wieder RikkiWrap). Doch nach einem viertel Jahr war alles wieder beim Alten. Die Hose hält dicht, bis auf den extra angenähten Auslaufschutz. Imprägniermittel helfen nur kurze Zeit und sind außerdem bedenklich in ihrer Zusammensetzung.2) Mein großer Sohn schlief immer unruhig, wachte nachts manchmal 3-4 mal auf. Als er 1 Jahr alt war, ging unsere Waschmaschine kaputt und ich musste ein paar Tage überbrücken. Er bekam seine erste Pampers um. Und schon schlief er nachts durch. Wir machten die Probe aufs Exempel. Mit Stoffwindel wachte er nachts des öfteren auf und mit einer Pampers schlief er meist durch. Diese Erfahrung machte auch ein Arbeitskollege, dessen Sohn ebenfalls mit Stoffwindeln gewickelt wurde.
3) Auch wenn es immer wieder (auch vom Windeldienst) behauptet wird, Kinder werden mit Stoffwindel keineswegs früher sauber. Mein erster Sohn machte mit knapp 3 noch in die Hose, eine volle Stoffwindel störte ihn nicht im geringsten. Der Jüngere wird derzeit mit Pampers gewickelt und fängt jetzt an (von sich aus) mir das Töpfchen zu bringen wenn er muss. Ich ziehe ihn dann aus und er setzt sich aufs Töpfchen. Meisten kommt auch was. Ich tue ihm aber trotzdem noch eine Windel um. Denn 18 Monate finde ich ein bisschen zu früh fürs sauber werden. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
4) Meine neue hochmoderne, wassersparende, sehr teure Miele-Waschmaschine wäscht die Windeln lange nicht so sauber wie mein altes Schätzchen, was leider nach 18 Jahren seinen Geist aufgegeben hat. Ich wasche jetzt mit erhöhtem Wasserstand, Vor- und Hauptwäsche + 4 (!)-Stuendigem Einweich-programm. Leider werden die Windeln manchmal trotzdem nicht sauber, so dass ein zweiter Waschgang erforderlich ist. Also sind die Vorteile der neuen Maschine schon wieder dahin. Das alles hat mich dazu bewogen, das Wickeln mit Stoffwindel einzustellen. Seitdem habe ich mehr Zeit für die Kinder, nur noch halb soviel Wäsche und weniger Ärger. Allerdings habe ich auch ein schlechtes Gewissen, denn gefühlsmäßig halte ich Stoffwindeln immer noch für die gesündere und umweltschonendere und preiswertere Variante.