Andrea: Mullwindeln und doppelt gestrickte Ãœberhosen

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Andrea schrieb am 03.08.2004

Hallo,
zuerst wollten wir eigentlich die Wickelzeit mit Fidelias bestreiten, wir haben auch 20 Stück gekauft. Allerdings war klar, dass wir ganz am Anfang mit Mullwindeln (ich hatte da noch ein paar geschenkte) wickeln würden. Was etwas Problematisch war, war die Entscheidung für Überhosen. Mein Mann unser Voll-Öko ;-) war für Wollhosen (Natur pur) und ich, diejenige die Handwäsche aus Prinzip ablehnt, und auch was wollte, was sehr dicht hält, habe mehr zur Mikrofaser tendiert. Da sich mein Mann dann bereit erklärt hat, die Überhosen von Hand zu waschen, habe ich mich damit einverstanden erklärt, diese zuerst zu probieren.
Wir haben dann 3 doppelt gestrickte Wollhosen (Schlupf) gekauft und ich wollte unbedingt den Wolwikkel Amsterdam noch ausprobieren, deshalb haben wir auch von dem einen gekauft. Als unser Baby dann auf der Welt war, hat, da wir das Wochenbett zu Hause hatten, von Anfang an mein Mann gewickelt. In der Zeit bis er wieder zu Arbeit musste (3 Wochen) habe ich nur einmal gewickelt. Nur so lässt sich erklären, dass der Wolwikkel Amsterdam noch nie ausprobiert wurde (jetzt passt er natürlich auch nicht mehr). Es hat einfach super mit den doppelt gestrickten Wollhosen geklappt, vor allem die langen Beinbündchen fanden wir sehr praktisch. Außerdem kam dazu, dass die Wollhosen zumindest am Anfang (so ca. 4 Monate) nie gewaschen werden mussten. Wir haben die Wollhosen auch nicht nachgefettet, sie sind ein paar mal nass geworden, dadurch verfilzt und seit dem sind sie dicht.
Also wurde am Anfang mit Mullwindel (Dreieck mit Steg) und doppelt gestrickten Wollhosen gewickelt. Am Anfang ganz ohne Einlagen, dann mit sehr alten, recht dünnen Moltontüchern. Sehr bald haben wir noch Mullwindeln nachgekauft, weil wir einfach zu wenig hatten. So um den 3. Monat herum hat es dann Schwierigkeiten gegeben mit dem dicht halten, wir haben dann mal die Fidelia rum gemacht und entschieden, dass unser Kleiner einfach noch zu klein dafür ist, also habe ich mir von Schwiegermuttern alte Gästehandtücher besorgt, die halbiert und als Saugkern verwendet. Irgendwann um die Zeit sind wir dann auch auf Dreieckfaltung umgestiegen. So im 6. Monat sind wir dann auf Drachenfaltung mit Snappy umgestiegen. Es hat alles super geklappt, deshalb gab es keinen Grund die Fidelias zu benutzen.
So zwischen dem 4. und 6. Monat hatten wir das Problem, dass der Milchstuhl (der nur noch ein mal in der Woche kam) aus der Windel in die Überhose gelaufen ist, allerdings im Normalfall wenigstens nicht auf die Kleidung (im Gegensatz zur Wegwerfwindeln). Aber in der Zeit mussten wir die Überhosen tatsächlich waschen. Aber außer dieser Zeit, wasche ich die Überhosen nur, wenn auf die nächste Größe gewechselt wird, damit die Kleinen dann schon bereit liegen für das nächste Baby.
Als unser Junior dann so ca. 1 Jahr alt war, war es wieder so weit, dass Abends die Windel nur für ca. 'ne Stunde dicht gehalten hat - der Rest vom Tag war kein Problem. Nun waren wir natürlich auch schon an dem Punkt, dass wir nicht mehr wechseln wollten (never change a running system ;-)). Also habe ich mir von Schwiegermuttern alte Handtücher besorgt, die gedrittelt und nehme die seit dem als Saugeinlage. Und das klappt wieder wundervoll.
Der Vorteil gegenüber der Fidelia ist, denke ich, dass sehr wenig Material um die Hüften herum ist, aber der Saugkern an der richtigen Stelle.
Allerdings muss ich zu geben, dass ich mir nicht sicher bin, ob die Mullwindeln als Drache gefaltet nicht irgendwann zu klein sein wird.
Der Aufwand für das Waschen/Trocknen wird wie bei allen Stoffwindeln ähnlich sein. Das Falten, das ich sofort nach dem trocknen mache, kostet mich ca. 15 Minuten (so alle 3 Tage), dann lege ich sie fertig an die Wickelkommode. Das anlegen ist eigentlich auch kein Problem (abgesehen davon, dass unser Junior grundsätzlich wickeln hasst), sobald der Snappy dran ist, sitzt die Windel, d.h. wenn sich unser Junior dann auf den Bauch dreht, während man noch nach der Überhose greift, verrutscht nichts mehr. Waschen tue ich mit dem Hobbythek Waschsystem, d.h. bei 40° und wasche dann auch alles mit was bei der Temperatur gewaschen werden kann (Unsere Kleidung, Babykleidung...) und ich wasche ausschließlich im 'Zeit sparen' Waschgang (macht aus 1h56min 1h10min).
Nachts sind wir schon recht bald auf Wegwerfwindeln umgestiegen, nicht deshalb weil unsere Windeln nicht dicht gehalten hätten (das haben wir nie ausprobiert - allerdings würde ich vermuten, dass bei 13 Stunden Schlaf dann doch ein anderes System gewählt werden müsste ;-)), sondern..... Man musste ihn Nachts nicht mehr wickeln (kein Stuhlgang), er wurde aber Nachts noch gestillt - war also wach - und dann hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, dass er ja schon im nassen liegt und habe dann halt doch gewickelt und daher bin ich aus Faulheit auf Wegwerfwindeln umgestiegen. Auch im Urlaub oder wenn wir unterwegs sind, nehmen wir Wegwerfwindeln.
Die Fidelias sind auch seit Anfang an im Einsatz, allerdings als Unterlage auf der wickelkommode, oder zum nackig strampeln lassen usw. Sie werden im Prinzip wie Handtücher verwendet und wir haben nicht nur einmal (mein Mann und ich) zu einander gesagt, dass wir froh sind, dass wir sie haben ;-) und wer weiß vielleicht brauchen wir sie ja doch noch bevor das Wickelalter vorbei ist.