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Sabine schrieb am 03.08.2004
Hallo Steffi,
nachfolgend "mein" Erfahrungsbericht zur leichten BW-Windelhose von Hans Natur, Lotties Soft Windelhose, dem "Engel, der Disana Überhose, der Lenya Überhose und der Mikrofaser Überhose von Hans Natur.
Bereits lange vor meiner Schwangerschaft hatte ich es mir zum Ziel gemacht, natürlich zu wickeln. Als es dann soweit war und die Geburt näher rückte, gestaltete sich dieses Thema doch umfangreicher, als ich gedacht hatte. Auf Erfahrungswerte im Freundeskreis hoffte ich vergebens, ich war die Erste, die sich fürs natürliche Windeln interessierte. Beim Surfen im Internet stieß ich dann auf diese Adresse, was endlich "Licht ins Dunkel" brachte. Dies war die erste Homepage, die wirklich "neutral" alle möglichen Arten des natürlichen Wickelns vorstellte. Ich musste allerdings mehrmals lesen, um wirklich alles zu verste-hen und mich für eine Wickelart zu entscheiden. Ich wollte zwar natürlich wickeln, aber es sollte auch nicht zu kompliziert sein, aber trotzdem noch erschwinglich und billiger als Wegwerfwindeln. Schließlich entschied ich mich für die Variante "Windel-hosen". Um nun einen direkten Produktvergleich zu bekommen, wählte ich einige Versandhäuser aus, bestellte mir die Kataloge und dann die von mir bevorzugten Windeln. Ich holte mir meine alte "Babypuppe" vom Speicher und als alle Windeln eingetroffen waren, "testete" ich. Die Windel sollte richtig sitzen, die Klettverschlüsse gut halten. Die Überhose sollte dicht sein, aber nicht zu dick. Schließlich fiel meine Wahl folgendermaßen aus:
Ich bestellte aus dem Katalog "Hans Natur":
- 10x die Baumwoll-Wickelhose "Leicht", Best.-Nr. 4799-62 in der Größe 62/68 zu einem Preis von á 7,90 Euro
- dazu 10 Windeleinlagen, zu einem Preis von insges. 29,50 Euro
- 5x die Baumwoll Wickelhose "Engel" (war dort am billigsten), Best.-Nr. 1912-62 in der Größe 62/68 zu einem Preis von á 9,90
- dazu 5 Windeleinlagen, zu einem Preis von insges. 11,95 Euro
- 2 Microfaserhosen mit Klettverschluss in Größe S zu je 9,98 Euro
Aus dem Katalog "Lotties":
- 10x das Windelhöschen Soft zu einem Preis á 6,95
Aus dem Katalog "Primel":
- 1 Microfaser-Kletthose (Disana) in Größe 62/68 zu einem Preis von 10,70 Euro
Aus dem Angebot von "Fidelia":
- 1 Lenya Mikrofaser-Überhose in XS zum Preis von 12,55 Euro (die ich aber mit diesem Preis im nachhinein zu teuer finde)
Aus dem Katalog "Waschbär" hatte ich schon vor längerem 10 etwas dickere Windeleinlagen zu einem Preis von insg. 20,50 Euro bestellt, deshalb verzichtete ich auf die Windeleinlagen, die normalerweise zu den Windelhöschen von Lotties gehörten.
Das Windelvlies ist zwar bei Lotties recht günstig, dort kann man aber nur per Nachnahme bestellen. Da ich auf dem Lande wohne ist das mit der Post immer so eine Sache, deshalb bestelle ich meistens das Windelvlies bei der Fa. Hans Natur, hier kann ich direkt 6 Pckg. bestellen, die dann letztlich nur geringfügig teurer sind, als z.B. bei Lotties, aber ich habe dann erst mal wieder genug.
Zu den Windeln selbst:
Unser Sohn Niklas wurde am 30.04.03 geboren. Er war 3.790 Gramm schwer und 50 cm groß. Zunächst passten nur die Baumwoll-Wickelhosen "Leicht" von "Hans Na-tur", die Lenya Mikrofaser-Überhose und die Überhose von "Primel", alles andere war noch zu groß. Innerhalb kurzer Zeit passten aber dann auch die Windeln von Lotties und der "Engel". Da der Sommer 2003 aber extrem heiß war, hatten wir überwiegend die leichte BW-Wickelhose von Hans Natur im Gebrauch. Die Lenya-Überhose war leider schon recht bald viel zu klein, sie hatte aber zunächst am besten "dichtgehal-ten". Für die Hitze war allerdings die Disana-Überhose am besten, sie ist leicht, hält aber aufgrund guter Gummis an den Beinen dicht, ohne dass Abdrücke auf den O-berschenkeln entstehen.
Als Niklas gegen Ende des Sommers nachts durchschlief, benutzten wir den "Engel" mit einer dicken Windeleinlage von "Waschbär" und der Mikrofaserhose von "Hans-Natur" in Größe M für die langen Stunden (ich wickelte nachts nicht mehr). Dieses System hat sich bis heute bewährt. Niklas schläft in seinem Schlafsack mit nackten Beinen, hat über der Windel lediglich einen Body und ein Shirt und ganz selten ist morgens der Body an den Beinen oder am Rücken feucht.
Als Niklas dann ein halbes Jahr alt wurde, dachte ich, es wäre vielleicht an der Zeit, die Windelhosen in einer Nr. größer zu bestellen. Da ich mit den von mir ausgewählten Hosen absolut zufrieden war, bestellte ich mir alle Hosen entsprechend größer.
Mittlerweile ist Niklas etwas über 8 Monate alt. Wir benutzen seit ca. 1,5 Monaten von "Hans Natur" die leichte BW-Windelhose in der Größe 74/80, den "Engel" für nachts in der Größe 74/80, die Mikrofaser-Kletthosen in M für tagsüber und in Gr. L für nachts. Von "Lotties" kann er immer noch die Windelhose Soft in Größe S an-ziehen, die nächste Größe liegt noch im Schrank und die Windeleinlage Soft in Gr. L für nachts. Von "Primel" 2 Mikrofaser-Kletthosen (Disana) in Gr. 74/80 für tagsüber. Alle anderen noch vorhandene Windeleinlagen werden weiterhin genutzt.
Ich hatte mir auch vorsorglich mal drei Bourettseide-Einlagen bestellt, da Niklas bis jetzt aber noch nie wund war, habe ich sie bisher nicht gebraucht.
Fazit:
Die leichte BW-Wickelhose von Hans-Natur kombiniert mit einer dickeren Einlage und der Disana Überhose ergibt das kleinste Windelpaket mit gutem Auslauf-schutz.
Mit der Lotties Frottee-Windel kombiniert mit einer leichteren Einlage und der Mik-rofaserhose von Hans Natur ist das Windelpaket dicker, der Auslaufschutz genauso gut.
Mit dem Engel haben wir nachts die besten Erfahrungen gemacht. Kombiniert mit einer dickeren Einlage, insbesondere die L-Größe von Lotties und der Mikrofaserhose von Hans Natur in L, ist diese Windel für uns z.Zt. unschlagbar. Das Windelpaket ist zwar dick, das spielt aber nachts keine Rolle. Die Windel ist morgens patschnaß, aber der Auslaufschutz der Überhose hält dicht.
Mit dem Wundsein hatten wir noch nie Probleme, deshalb kann ich dazu keinen Erfahrungsbericht abgeben.
Ein Tipp noch: Wenn der Po morgens feucht ist, hilft Fönen auf der niedrigsten Stufe! Das findet Niklas immer prima, hält still und genießt.
Zum Thema "Waschen":
Im Sommer gab es damit überhaupt keine Probleme, die Windeln kamen mit Wä-schesack in die Waschmaschine und wurden bei 60 Grad ohne Vorwäsche und ohne Weichspüler gewaschen. Das Praktische: seither haben wir immer saubere Handtücher, da in der Waschmaschine ja noch Platz ist. Nach dem Waschen dann raus auf den Wäscheständer, dort waren sie nach 2 Std. absolut trocken, abhängen, zu-sammenfalten, in die Schublade.
Seit die Trocknung draußen nicht mehr möglich ist, habe ich mir einen Aufhängevorrichtung für unseren Heizkörper im Bad gekauft, dort passt genau eine Ladung Windeln von 3-4 Tagen drauf (mittlerweile brauchen wir nur so ca. 4 Windeln am Tag, früher waren es so 5-6). Der Engel brauch am längsten, deshalb hänge ich ihn am dichtesten an den Heizkörper, dann kommt Lotties, am besten trocknet die leichte Windel von Hans Natur. Bei den Einlagen sieht es ähnlich aus. Alles in allem ist nach einem Tag auch die dickste Windel trocken.
Da wir den Wickeltisch im Bad stehen haben und sich der Heizkörper direkt daneben befindet, liegt Niklas auf dem Wickeltisch, kann nackt strampeln und mit seinen Füßen o.ä. spielen, während ich die Windeln auf- bzw. abhänge, immer ein Auge auf Niklas werfend. So hat jeder was davon.
Zur Menge
Ich habe den Rat befolgt und insgesamt 25 Windeln gekauft, 10 leichte, 10 mittlere und 5 dicke für nachts. Dieses System hat sich für uns bewährt, weswegen ich für die nachfolgende Größe die gleiche Menge eingekauft habe. Nachdem nun Niklas aber nur noch ca. 4 mal täglich gewickelt wird, hätte ich für die neue Größe eigentlich nicht mehr soviel benötigt. Andererseits muss ich jetzt nicht mehr ganz so häufig waschen, was auch wieder Vorteile mit sich bringt.
Zum Thema "Mann"
Mein Mann findet die Lösung mit den "Windelhosen" sehr praktisch, er kam nach kurzer Einweisung wunderbar damit zurecht und nimmt mir oft das Wickeln ab. Da ich 6,5 Monate voll gestillt habe, konnte er auf diese Weise auch etwas Zeit mit Nik-las verbringen.
Zum Windelvlies
Anfangs habe ich das Windelvlies über die Toilette mit ganzer Wasserladung entsorgt, trotzdem hat sich nach ein paar Wochen ein Stau gebildet. Seither entsorge ich das Vlies über die Müllabfuhr.
Zum Thema "Auswärts"
Wenn wir unterwegs sind, benutze ich Wegwerfwindeln, habe mich hier aber für die alternative Moltex-Öko-Windel entschieden, die ich in der kleinsten Größe zu einem Preis von 7,50 für 36 Windel über Waschbär bezog.
Zum "Vergang"
Ich habe ja nun schon die erste Größe der leichten Windel von Hans Natur weggepackt und muss sagen, dass mir am Material selbst keine Abnutzungserscheinungen aufgefallen sind, außer dass sie Wäsche für Wäsche "weißer" geworden ist. Die Klettverschlüsse allerdings halten nicht mehr so gut, so lange aber die Überhose gut sitzt, stellt dies kein Problem dar. Alle bisher "ausrangierten" Überhosen sind noch in einem guten Zustand, lediglich teilweise aufgrund von ausgetretenem Stuhl innen leicht bräunlich, was auch über die Wäsche nicht vollständig zu beseitigen war. Bei der Windel von Lotties sieht es ähnlich aus, wobei ich diese ja z.Zt. noch verwende. Lediglich beim "Engel" sind neben Material auch die Klettverschlüsse noch einwandfrei.
Fazit bisher:
Ich habe meine Entscheidung, natürlich zu wickeln, trotz Skepsis von vielen Seiten (Mutter, Schwiegermutter, Freundinnen) nicht bereut, im Gegenteil, ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe. Ich konnte viele Skeptiker überzeugen, dass es sich lohnt, den natürlichen Weg einzuschlagen.
Ich bin allerdings froh, dass ich mich für die, wenn auch vielleicht teurere, Variante "Windelhose" entschieden habe. Sie ist einfach, leicht zu erlernen, geht schnell und verursacht wenig Arbeit.
Und was mich besonders erstaunt, viele "Wegwerfwindelbenutzer" sagen ja immer, wenn sie an Babys Popo riechen: da ist ein "Stinker" drin. Bisher kann ich da nicht mitreden, so oft ich auch an Niklas Popo rieche, ich "rieche" NICHTS. Nun ist er auch keiner, der mosert, wenn er was "drin" hat. Deshalb merke ich es oft erst, wenn ich ihn "ausgepackt" habe. Das ist etwas, was ich nicht erwartet hätte.
So, das wars. Ich hatte mir direkt vorgenommen, auch selbst mal einen Erfahrungsbericht zu schreiben, da ich auch viele Infos und Tipps von den Vorhandenen mitgenommen habe.
Sabine Bröder im Januar 2004