Irina schrieb am 04.08.2004

Hallo liebe Steffi,

leider habe ich Deine Seite erst jetzt entdeckt, ich finde sie total super und habe auch meine Kaufentscheidung bei den Windeln nach den Berichten auf dieser Seite getroffen. Jetzt würde ich gern meinen Erfahrungsbericht abgeben. Bei mir lief es mit dem Stoffwindeln-Wickeln leider nicht so gut.
Mein Sohn Lukas ist inzwischen 1 Jahr alt. In der Schwangerschaft habe ich mir keine so großen Gedanken zum Thema "Wickeln" gemacht. Meine Hebamme hat mal im Vorbereitungskurs erwähnt, dass es bei uns in der Gegend einen Windeldienst gibt und dass es vielleicht praktisch wäre, besonders bei Zwillingseltern (es gab 2 werdende Zwillingsmütter im Kurs), ihn in Anspruch zu nehmen. Ich habe darüber nachgedacht und wollte es auch mit den Stoffwindeln probieren. Leider habe ich mich nicht weiter darum gekümmert und es kam , wie es kommen musste. Leider weis ich nicht, welche Windel-Marke ich vom Windeldienst bekommen habe. Es waren auf jeden Fall Höschenwindeln aus glatter Baumwolle (evtl. von Popolino), dazu Wollüberhosen, die sehr gut saßen und auch nicht so dick waren. Die Einlagen für die Höschenwindeln waren jedoch nicht so toll, diese waren bretthart und allgemein fand ich die Windeln sehr steif und hart, kam wahrscheinlich vom vielen Waschen. Auf jeden Fall habe ich nicht lange durchgehalten. Mein Sohn weinte oft. Als ich dem Weinen auf den Grund ging, stellte ich jedes Mal fest, dass er nass war. Die Nässe störte ihn scheinbar so sehr, dass er nicht richtig schlafen konnte und allgemein sehr unruhig war. Ich hab's aufgegeben und mit Einwegwindeln gewickelt. Er schlief dann auch viel besser und war zufriedener und ich natürlich auch. Jedoch habe ich mir vorgenommen, wenn er größer wird, es noch mal mit den Stoffwindeln zu versuchen, vor allem deshalb, weil ja die Stoffwindel-Kinder früher sauber würden und auch besonders für die Jungen die hohen Temperaturen im Windelbereich schädlich sind. Es wurde also Sommer und mein Sohn 11 Monate alt. Da habe ich im Internet recherchiert und auf diese Seite gestoßen. Für mich war klar, weicher Frottee muss her und keine glatte Baumwolle, die ich noch als steinhart in Erinnerung hatte. Ich habe mich also für Lotties Tendy (mitwachsende Windeln) entschieden. Bei Überhöschen habe ich die Mikrofaser Komfort-Höschen mit Klett favorisiert. Nach meinen Berechnungen sollte es bei den Überhosen die Größe XL sein. Die kamen mir aber dann so riesig vor, dass ich noch Schlupfhosen in Größe L nachgekauft habe. Diese kamen jedoch nur 1 x zum Einsatz. Die Passform ist zwar sehr gut, wenn das Kind jedoch (wie mein Sohn) dicke Speckbeinchen hat, gibt es schlimme Druckstellen. Das wollte ich natürlich nicht. Nach ca. 2 Wochen bekam mein Sohn Windeldermatitis. Mittlerweile ist diese in Windelsoor übergegangen. Für mich persönlich gibt es evtl. 2 Gründe, warum es dazu gekommen ist. Da ich bis jetzt Fixies benutzte, war der Po immer schön trocken. Mit Stoffwindeln bleibt die Feuchtigkeit für mind. 2 - 3 Std., in der Nacht für mind. 10 Stunden an der Haut. Die Haut muss sich umstellen und reagiert empfindlich.
Zum zweiten ist die Mikrofaser-Überhose doch nicht so luftdurchlässig wie eine Wollüberhose. Die Wärme staut sich doch noch und verursacht feuchtwarmes Klima. Ich wickle jetzt wieder mit Fixies, bis der Soor vollständig verschwunden ist. Dann möchte ich noch mal mit den Stoffwindeln probieren, allerdings jetzt mit einer Wollüberhose. Meine Windeln habe ich neu kaufen müssen, da keiner aus meinem Bekanntenkreis mit Stoff gewickelt hat und bei ebay wurden die guten Sachen einem vor der Nase immer weggeschnappt. Deshalb möchte ich nicht unbedingt wieder so schnell aufgeben. Wenn mein Sohn sie jedoch wieder nicht verträgt, muss ich leider passen. Auf jeden Fall bin ich jetzt schlauer als vorher, was das Thema "Wickeln" angeht und informiere mich natürlich auch weiter. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Thema so spannend ist (zumindest für mich).

Schöne Grüße aus Marktheidenfeld in Unterfranken

Irina Übelhör