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Sylvia schrieb am 03.08.2004
Vor 12 Jahren hatte ich anlässlich einer "Welt"-Reise auf Hawaii mit einer älteren Hawaiianerin zu tun, die sich sehr mit Politik beschäftigte und meine Sinne für Umweltthemen schärfte. Dabei gab sie ein beeindruckendes Beispiel mit Plastikwindeln, die das schöne Hawaii immer mehr verschandelten, da sie nicht kompostierbar sind. Dann kam ich nach Australien und musste aus finanziellen Gründen "Babysitten". Ich hatte erstmals direkt mit einem Baby zu tun und war auch für das Wickeln zuständig. Mein Eindruck war: In Australien wird mit australischen Frottierwindeln gewickelt und das klappt äußerst gut. Vor 7 Jahren kam dann mein 1. Kind zur Welt. Für mich war klar - der Knabe wird mit Stoff gewickelt. Doch wo gab es "meine" australischen Frottierwindeln???
Ich wickelte Lennart nach der Krankenhausentlassung 2 Jahre mit Stoffwindeln und nachts noch weitere 3 3/4 Jahre (hatte organische Gründe). Meinen 2. Sohn Yannick wickelte ich bereits im Krankenhaus mit Stoff und dann 2 Jahre und 2 Monate (nachts noch1 weiteres Jahr)
Ich benutzte erst Bindewindeln (furchtbar aufwendig, doch sie funktionieren, wenn man diverse zusätzliche Einlagen mit hinein legt), ab dem 11. Monat Fidelia Frottierwindeln. Als Überhosen hatte ich von meiner Großmutter gestrickte Wollhosen, doppelt gestrickte Wollhosen von Prénatal & Engel, Schwedenplastikhose aus der Drogerie, Wickelfolie, Wollwalkhose mit Klettverschluss von Engel und schließlich fand ich den phantastischen Wolwikkel Amsterdam (maschinenwaschbar - kommt meiner Faulheit entgegen), später probierte ich noch Mikrofaserhöschen mit und ohne Klettverschluss von IVG, Diaperraps, Delphinos, Fluffies (australische Überhose gestrickt aus 100 % Polyacryl - praktisch für die Sandkiste...)
Als Ausstattung hatte ich ca. 20 Bindewindeln, ca. 40 Mulltücher, diverse Moltoneinlagen - und dann nach 10 langen nervenaufreibenden Monaten wo mein Mann und ich alle 2 Tage gemeinsam 40 Windeln & Tücher entwirrt und zum Trocknen aufgehängt hatten, fand ich sie endlich: "meine" australischen Frottierwindeln: Davon benötigte ich 25 Stück.
Mit den Bindewindeln war ich nicht zufrieden - viel zuviel Arbeit. Mit den Fidelias jedoch sehr zufrieden - Handtücher waschen kann jede(r). Sie hielten dicht vom ersten Tag bis zum Schluss (Lennart hat bis zu seinem 6. Lebensjahr nachts eingenässt, Plastik versagte da, 2 Fidelias übereinander haben die Urinmengen aufgefangen). Die Windeln halten ohne Wäschetrockner 3 Kinder durch.
Meine Grundausstattung bestand aus aus 25 Frottierwindeln, 2 Windelklammern, 2 Wolwikkel Amsterdam, 1xWollseife, 1xWollkur. Wegwerfwindeln habe ich bei 2 Kindern ca. 5 Pakete verbraucht ( Urlaub ohne Waschmöglichkeit, kurzfristige Stoffwindelmüdigkeit, Bahnfahrten)
Ich habe alle 3 Tage gewaschen (mit 2 Wickelkindern gleichzeitig alle 2 Tage - dann benötigt man noch ca. 10-15 zusätzliche Windeln), zusammen mit weißen T-Shirts & Tennissocken, Unterwäsche, Bettlaken eben 60 °C Wäsche gemeinsam, und auf dem Wäscheständer getrocknet - wenn es "brannte" auf der Heizung. Die Windeln trockneten drinnen immer über Nacht.
Anfänglich spülte ich jede "vollgepupste" Windel vor, später lernte ich durch meine Hebammen, dass Muttermilchstühle nicht vorher ausgespült werden müssen. Nachdem ich mit Beikost angefangen hatte und der Stuhl fester wurde, legte ich Vlieseinlagen in die Windel und konnte so groben Schmutz einfach über die Toilette entsorgen - eingeweicht habe ich nicht - zu eklig. Beim Wickeln war ich genauso schnell wie "Pampers"-Mütter. Aufbewahrt habe ich die Windeln in einer Oskartonne mit luftdicht abschließendem Deckel. Zur Geruchsbelästigung: Muttermilchstuhl riecht fast angenehm - frau/mann wächst mit den zunehmenden Geruchsbelästigungen mit - der "Pups" des eigenen Kindes stinkt noch lange nicht so stark wie der des Nachbarkindes...
Beim Wickeln war bei ca. 10 Monate (egal mit welcher Windel) immer ein kritischer Zeitpunkt: da gab es einen Machtkampf zwischen mir und meinen Kindern - ich habe gewonnen, sie sind weiter regelmäßig gewickelt worden und haben sich schließlich ihrem Schicksal ergeben
Für mich der größte Vorteil: ich habe alle Chancen Großmutter zu werden Da ich 2 Jungen habe, ist dieser Aspekt für mich der wichtigste. Prof. Dr. Sipell von der Uniklinik in Kiel hat ca. Februar 1999 eine Studie herausgebracht, die belegt, dass die Temperatur in Plastikwindeln über 36°C liegt. (im Vergleich dazu: bei Stoffwindeln liegt die Temperatur zwischen 34° & 35°C.) Der männliche Hoden kann jedoch Temperaturen über 36°C nicht gut ab, (gut sichtbar: die Hodensackhaut wird sehr lang, wenn die umgebende Temperatur zu heiß ist, damit der Hoden vor den heißen Körpertemperaturen "flüchten" kann. Die Fruchtbarkeit unter den jungen Männern hat in den letzten 25 Jahren dramatisch abgenommen, sodass die Urologen bereits ihren Standard zur Auszählung von "fitten" Spermien in 1 ml Samenflüssigkeit von 40 Millionen auf 20 Millionen heruntergesetzt haben...
Abschließend sei erwähnt, dass ich durch meine Kinder und den Wunsch mit Frottierwindeln zu wickeln wie ich es in Australien gelernt hatte, nicht nur die Importeurin der Frottierwindeln kennen lernte, sondern seit genau 5 Jahren zusammen mit meiner Schwiegermutter und der Importeurin Fidelia Frottierwindeln vertreibe. In Niedersachsen gebe ich Wickelkurse und mache werdende Eltern darauf aufmerksam, dass es noch andere Systeme außer Pampers gibt. Dabei stelle ich auch Geminis, Delfinos, Indis, Dinos, Köperwindeln u.a. vor, die wir mittlerweile auch mit anbieten, um den Eltern ihre eigene Wahl zu lassen. Die Snappi Windelklammer hat übrigens meine Schwester in Australien gefunden, nachdem ich anfänglich Babysicherheitsnadeln benutzte. Seither importieren & vertreiben wir Windelklammern bundesweit.