Julia: Gefaltete Mullwindeln

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Julia schrieb am 03.07.2004

Ich bin Mutter zweier Wickelkinder. Als meine Tochter (2.Kind) zur Welt kam, war mein Sohn (1.Kind) gerade mal 14 Monate alt. Damit habe ich schon eine ordentliche Wickel – Erfahrung. Beide Kinder werden vorwiegend mit Stoff gewickelt. Würden mir Stoffwindeln wirklich soviel Arbeit bereiten, wie es oft behauptet wird, wäre ich wohl die erste, die davon abspringt.Wer mit Stoff wickeln will, muss sich über einige Punkte klar sein
manch einer wird Euch bewundern
manch einer wird Euch belächeln
manch einer wird sagen: Noch bist Du als Idealist dabei mit Stoff zu wickeln, doch in spätestens einem Jahr springst Du ab !
Es gibt Phasen, da sind die Wegwerfwindeln eine große Versuchung
Manchmal kommt man, um die Wegwerfwindel nicht herum
Immer mobil, flexibel und offen sein, denn mit Stoff wickeln bedeutet: sich immer wieder neu einstellen auf eine Situation / Begebenheit.
Wer bis zum Schluss mit Stoff wickelt, wird feststellen, dass es ein durchgehender Entwicklungsprozess ist.
Mein Wickelsystem ist wohl eine Rarität, denn so wurde noch zu "Großmutters Zeiten" gewickelt. Kennen gelernt habe ich es aus den Erzählungen meiner Mutter, die ihre zwei Töchter so gewickelt hat. Früh bildete sich so der Wunsch, eines Tages meine Kinder auch so zu wickeln. Dieser Wunsch vertiefte sich, als ich in meiner Ausbildung zur Krankenschwester dieses Wickelsystem in der Praxis kennen lernte.
Vorstellung des Wickelsystems
Bestandteile:
80 x 80 cm Mullwindel / Bettlakenstoff (Baumwolle)
Überhose
Windelvlies (für den Stuhlgang)
Mein Grundwickelsystem liegt der Mullwindel zu Grunde. Meine Variante enthält als Ergänzung entweder noch ein Baumwolltuch (Bettlakenstoff) oder ein Moltontuch.
Wickeltechnik für große Neugeborene bzw. ältere Babys
Ich habe eine Mullwindel ca. 80x80cm und lege diese zu einem Dreieck.
Dann habe ich noch ein ganz normales Baumwolltuch (Bettlakenstoff) auch 80x80cm. Das lege ich zu einem Steg.
Dieser Steg kommt in die Mitte des Dreiecks. Da der Steg so über das Dreieck heraus schauen würde, wird der Steg durch einmaliges Umschlagen etwas verkürzt. In der Anfangszeit, in der die Babys nur liegen, wird der Steg an der Po Seite umgeschlagen. Der Urin kann so an der Haut herunterfließen und wird am Po aufgefangen (hier ist der Stoff ja mehrfach doppelt = größte Saugkraft). Sitzen die Babys so kann wahlweise vorne (bei Jungs) bzw. hinten (bei Mädchen) der Steg umgeschlagen werden.
Der Po wird in das obere Drittel der Windel platziert, so das links und rechts vom Po ein Ecke raus schaut und unten zwischen den Beinen. Dieser Zipfel zwischen den Beinen zu erst nach oben Schlagen auf den Bauch. Dann den rechten oder linken Zipfel von der Seite über den Bauch schlagen und ihn hinter den Steg ( also zwischen Steg und Dreieck) stecken. Dann den anderen Zipfel umschlagen. Zum Schluß eine Überhose überziehen. Alles schön in die Überhose stopfen und Baby anziehen. Fertig. Wenn der Stuhlgang schon geformt ist, kann man noch ein Vlies für den Stuhlgang einlegen, dann ist das eine saubere Sache, die man einfach ins WC entsorgen kann.
Wickeltechnik für große Babys bzw. Kleinkinder (Laufen, Krabbeln)
Wenn Dein Baby zu aktiv ist oder zu groß für die Wickeltechnik mit Dreieck und Steg, dann las einfach das Dreieck weg und lege nur noch den Steg in die Windelhose. Ich habe es dann so gemacht, dass ich das Dreieckstuch um den Steg gefaltet habe. Sprich das ehemalige Dreieckstuch nicht zum Dreieck falten, sondern einmal halbieren zum Rechteck. Den Steg auf das Rechteck legen; Rechteck um den Steg legen.
Steg in die Mitte der Windelhose legen, überstehendes umschlagen und ganz normal die Überhose schließen.
Die Mullwindeln habe ich aus den üblichen Fachgeschäften. Es genügen rein weiße. Die bedruckten Mullwindeln sind teurer und dem Kind ist es egal, was es am Hintern hat. Allerdings würde ich nur noch doppelt gewebte nehmen. Ich habe mir einfach gewebte gekauft. Bei dünnem Still – Stuhlgang kann es so gerne passieren, daß es durch die Windel geht. Es werden dann mehr Überhosen benötigt oder man hat oft Handwäsche. Ich hatte die Handwäsche gewählt. Also zwischendurch die Überhose von Hand ausgewaschen.Die Baumwoll – bzw. Moltontücher habe ich mir aus dem Krankenhaus besorgt. Als Mitarbeiterin kann man alle Produkte, die im Krankenhaus verwendet werden, dort günstig beziehen. Manche Krankenhäuser machen dies auch für Nicht – Mitarbeiter.Eine andere Möglichkeit ist, sich diese Tücher selber zu nähen (geht sehr einfach) aus alten Bettlaken.
Überhosen
An Überhosen habe ich fast alles ausprobiert. Irgendwie wollte ich die gestrickten Wollüberhosen nicht ausprobieren. Vielleicht war auch der Preis dafür ausschlaggebend. Zu erst hatte ich Wickelfolien. Doch bald kam ich damit nicht mehr zu recht, weil mein 1. Kind so groß war (schon von Geburt an). Verschiedene Größen an Wickelfolien konnte ich nicht finden. Dann probierte ich Gummiüberhosen. Sehr praktisch fand ich die Druckknöpfe und dass sie ein wenig mitwuchsen. Sie ließen sich auch gut mit diversen Gummibänder an Bein und Bauch individuell anpassen. Nachteil: Sie werden nach häufigem Waschen brüchig und im Sommer bildet sich so etwas wie ein Treibhaus am Po des Babys. Dann kam für mich die Entdeckung. Hört sich blöd an, aber bis dahin hatte mir noch keiner erzählt, dass es auch für mein Wickelsystem Mikrofaserüberhosen gibt. Im Internet fand ich schließlich die günstigste und beste Überhose für mich. Bestellt, bezahlt, ausprobiert: Und total zufrieden. Diese Hosen schaffte ich dann an als mein 2. Kind zur Welt kam.
Die Hosen sind wirklich absolut dicht für ca. 4 h. Ich denke mit einem saugkräftigerem Inhalt wäre sie noch länger dicht. Die Überhosen haben Klettverschlüsse und Gummizug. Einen Nachteil haben sie: Dadurch dass sie Atmungsaktiv sind, kommt sehr feuchte Luft aus der Windel. Die Kleidung kann sich also bei einer gut nassen Windel klamm anfühlen und damit den Eindruck erwecken, die Windel sei nicht dicht.
Ich habe mir 3 Überhosen angeschafft (1 schmutzig, 1 am Po, 1 trocknet).
Wie lange bzw. wie gut die Mikrofaserhosen halten, kann ich noch nicht so gut beurteilen. Mein Sohn hat seine seit 1¼ Jahren an und meine Tochter seit fast einem Jahr. Die Hosen sind noch in guter Qualität und Zustand. Sie haben vom Stuhlgang ein paar Flecken, die mich aber nicht stören.
Ich bin von meinem Windelsystem sehr überzeugt, weil
kein anderes System ist so flexibel und kombinierbar mit anderen Systemen
die Windeleinlage lässt sich individuell an die Größe des Kindes anpassen. Es muss keine neue gekauft werden; nur die Überhose muss der Größe des Kindes entsprechend gekauft werden.
die dicke der Windel lässt sich fein anpassen, je nach Bedürfnis
sie lässt sich so anpassen, dass sie für Jungs und Mädels den entsprechenden Auslaufschutz hat
hohe Haltbarkeit / Langlebigkeit
Der Auslaufschutz bei dünnflüssigem Stuhlgang ist genauso gut wie bei einer Wegwerfwindel (nach meiner Meinung und Erfahrung). Bei Durchfall ist sie allerdings nicht so zu empfehlen, aber da ist wohl keine Windel aus Stoff angenehm.
Also mit zu enger Kleidung hatte ich bisher noch kein Problem. Das einzige worauf ich achten muss beim Kleiderkauf ist, dass ich die Kleidung etwas größer kaufen. Arne wird durch die Stoffwindel etwas länger und braucht daher eine Nr. größer Mit dem "wahnsinns-vulominösem" Paket kann ich mich auch nicht einverstanden erklären. Viel dicker als mit einer Wegwerfwindel ist mein Sohn nicht. Vielleicht liegt es aber auch an meiner ziemlich veralteten Wickeltechnik. Arne stört es auch in der Bewegung überhaupt nicht.
Ich wollte von Anfang an mit Stoff wickeln. Mein Mann war nur bedingt davon überzeugt. Er machte sich Sorgen wegen des höheren Arbeitsaufwandes (waschen, umständlicheres Wickeln, trocknen.....was ich nicht so empfand), aber er überließ mir die Entscheidung, da schließlich ich zu 95 % damit beschäftigt bin.
Da es viele Berichte gibt, die einmal für die Umweltfreundlichkeit der Stoffwindel plädieren und einmal dagegen, habe ich ganz individuell für mich entschieden. Es ist einfach zu sehr von der jeweiligen Situation / Umgebung abhängig.
Ich habe mich für Stoffwindeln entschieden, weil
Kinder mit Stoffwindeln schneller sauber werden
Sie spüren, wann sie nassgepinkelt sind. Meine beiden Kinder haben ab ca. dem 4. Lebensmonat sich beschwert, wenn die Windel voller Stuhlgang oder Urin war. Sie äußerten dies mit unmutigem Gebrüll und sie versuchten den Po im Liegen bzw. Sitzen anzuheben, in dem sie sich mit den Füßen vom Untergrund abdrückten.
die Kinder seltener Pilzinfektionen bekommen
Das habe ich mal gelesen (wo war das nur, erklären kann ich es nicht so recht) und es mir mehrere Kinderärzte bestätigt haben. Vorstellen kann ich mir das so: Die Haut muß früh einen guten Schutz gegen Urin und Stuhl aufbauen (stärker als bei der Weg – Werf – Windel), dadurch schützt sie sich natürlich auch gegen alle anderen Infektionen wie Pilzinfektionen.die Kinder seltener Wund sind
Bei der Stoffwindel habe ich es in der Hand, was an den Po meines Kindes kommt. Natürlich nur, wenn ich selber wasche. So ist z.B. waschen bei 95 °C, bleichen, desinfizieren, weichspülen nicht nötig (wird bei einem Windelservice oft gemacht). In der Regel werden Kinder mit Stoffwindeln öfters gewickelt als Kinder mit Wegwerfwindeln. Die Mutter bzw. der Vater weiß einfach, dass das Kind nach spätestens 3 h im Nassen sitzt. Bei z.B. Pampers ist dann die Haut noch schön trocken. Doch durch den Urin werden viele Stoffe in der Windel freigesetzt, die dann über die Luft an den Po kommen. Auch bleiben immer Rückstände von Urin auf der Haut des Pos, egal wie gut die Windel saugt und trocken hält, weil der Urin an der Haut herunter läuft, bevor er von der Windel aufgefangen wird. Ein Kind mit Stoffwindeln wird also öfters gewickelt und die Haut dabei (auch öfter) gereinigt.
Die meisten Stoffwindelsysteme haben heute ein luftdurchlässiges System. So entsteht kein Luft – Feuchtigkeitsstau wie bei einer Plastikaußenhaut der Wegwerfwindel, Gummiüberhosen etc.Und so ganz nebenbei: Welche Mutter, die mit Stoff wickelt, benutzt nur kauffertige Reinigungstücher ? Viele dieser Reinigungstücher (ich behaupte alle) sind nicht so gut wie Wasser !!! Sie sind zu aggressiv und zerstören den Säureschutzmantel der Haut.
sie weniger Müll verursachen
Dazu gibt es nicht viel zu sagen. Eine Wegwerfwindel, die nicht verbrannt wird, braucht an die 300 Jahre bis sie verrottet.
sie vielseitig verwendet werden kann (vorwiegend mein System).
Die Tücher eignen sich wunderbar als Spucktuch, Latz (die Ecken A + B werden um den Hals geschlungen und hinten einmal geknotet Kante C wird unter den Teller auf den Tisch gelegt. So fällt nichts mehr auf die Hose / Rock oder Boden), Wickelunterlage für unterwegs, Putztuch, Geschirrtrockentuch.
wir hauptsächlich weiße Schmutz – Wäsche habenDoch unsere Maschine wurde oft erst nach 2 Wochen voll. So musste oft länger als erwünscht auf ein benötigtes Kleidungsstück gewartet werden (halbe Maschinen gibt es bei mir nicht aus Umweltbewusstsein). Doch jetzt war endlich regelmäßig die Waschmaschine voll.
gleichzeitig einem Hüftschaden vorgebeugt wird (Breitwickeln)
Mit Stoff wird automatisch etwas breiter gewickelt als mit Wegwerfwindeln. Durch dieses Breitwickeln bildet sich die Hüftpfanne des Hüftgelenks besser aus und es kommt seltener zu einem Hüftschaden der mit Breitwickeln oder einer Spreizhose entgegen gewirkt wird.
Bei der Überlegung, wie viel Windeln ich wohl benötigen würde, bin ich von folgendem ausgegangen:
Im Durchschnitt will ein Neugeborenes alle 3 – 4 h trinken; bei jeder Mahlzeit soll auch die Windel gewechselt werden. Ein Tag hat 24 h; 24:4 = 6Also benötige ich mindestens 6 Windeln innerhalb von 24 h. Da ich die Windeln selbst wasche, ging ich von folgendes aus:
1 Satz Windeln = 6 Stück
1 Satz Windeln : in Benutzung (trocken im Schrank)
1 Satz Windeln : schmutzig in der Wäsche
1 Satz Windeln : beim Trocknen
1 Satz Windeln : als Reserve
Ergibt: 4 Satz Windeln = 24 Windeln
1 Windel besteht aus 2 Tüchern à Ergibt 48 Tücher
Diese Rechnung gilt für ein Kind
Als mein zweites Kind auf die Welt kam, erweiterte ich meine Windeln um 10 Stück. Da ich Unterwegs und in der Nacht mit Wegwerfwindeln wickle, komme ich damit gut aus.
Mein Sohn wurde von Geburt an mit Stoff gewickelt. Das Krankenhaus hat es mir ermöglicht. Meine Tochter kam in einem anderen Krankenhaus zur Welt, wo dies nicht möglich war. So bekam sie erst Wegwerfwindeln. Zuhause zu Beginn auch, da ich zu der Zeit die Überhosen gegen andere austauschte und diese noch nicht da waren.
Gegen Stoffwindeln habe ich mich entschieden, sobald eines der Kinder Durchfall hatte. Mein Sohn hatte das mal 3 Wochen, da musste ich schon auch mal zu Wegwerfwindeln greifen, weil ich mit dem Waschen und Trocknen ( wir besitzen keinen Trockner) nicht mehr nachkam. Zudem ist es eine große Sauerei. Wir müssen hier unseren Müll nach Volumen bezahlen, allein deshalb sind Stoffwindeln schon günstiger.
Irgendwann so um den 1. Geburtstag herum, wurde die Urinmenge meines Sohnes in der Nacht so groß ( 12 h Schlaf am Stück), dass die Stoffwindel nicht mehr trocken hielt. Ab da wickelte ich des Nachts mit Wegwerfwindeln.
Als meine Tochter auf die Welt kam, nahm ich auch für Ausflüge, die länger als 4 h gingen, Wegwerfwindeln. Ich hatte einfach schon so an Windeln, Essen, Trinken und Kinder soviel Gepäck, dass ich nicht noch schmutzige Windeln mit mir umher tragen wollte. Und eine Wegwerfwindel wird man immer los. Meine Tochter machte auch während der gesamten Stillzeit einmal innerhalb 24 h Stuhlgang. Sie setzte dabei immer eine große Menge typischen Still – Stuhlgang ab, den oft nicht mal eine Wegwerfwindel auffangen konnte. So musste ich bei längeren Ausflügen für sie immer einen kompletten Kleidungssatz dabei habenErgab bzw. ergibt insgesamt 2 Rucksäcke !!!
Waschen der Windel
Weiter oben bin ich schon darauf eingegangen, warum ich nicht von einem Windel – Service waschen lasse. Ich wasche ganz nach Bedarf. Am Anfang während der Stillzeit habe ich jeden Tag gewaschen. Dies ließe sich aber ganz einfach vermeiden, indem man sich einfach mehr Windeln anschafft. Dies ist eben eine Frage des Geldes, Platzes und der Bequemlichkeit. Mit der Zeit werden es weniger Windeln am Tag und damit weniger Maschinen. Solange der Stuhlgang noch dünnflüssig war (Stillstuhl) und mit dem Vlies sich nicht aus der Stoffwindel herausheben ließ, habe ich die Windeln mit reinem Wasser grob vorgewaschen. Sprich vom Stuhlgang befreit. Denn ich wasche die Windeln nicht getrennt von anderer weißer Wäsche. Ich trenne die weiße Wäsche nur nach Temperatur. Die Windeln wasche ich immer bei 60 °C, nur bei Durchfall habe ich die Windeln gekocht. Windeln mit dünnflüssigem Still – Stuhl habe ich in einem Eimer mit Wasser gesammelt. Das Wasser verhindert etwas die Geruchsausbreitung und das Eintrocknen des Stuhls. Weichspüler benötigt man nicht, auch keine Vorwäsche, der Hauptwaschgang reicht völlig aus. Natürlich haben meine Windeln hier und da braune Stuhlgangflecken, aber wen stört das ? Ich finde das nicht nötig, dass eine Windel wieder rein weiß sein muss. Ich verwende für die Windeln auch ein günstiges Waschmittel. Für die Windeln muss es nicht teuer parfümiert sein mit Aufhellern usw. (Baukastensystem: Basiswaschmittel). Im Sommer werden die Windeln innerhalb von 1 h trocken. Im Winter wie andere Wäsche auch etwas länger.Vlies
Ist das Vlies nur nass, wasch ich es mit und verwende es noch mal. Ist das Vlies voller Stuhlgang, wird es über dem WC umgedreht gehalten, dass der Stuhl in das WC fällt. Das noch schmutzige Vlies kommt in einen kleinen Eimer mit Deckel (Ich habe einfach einen leeren 1 kg Joghurtbecher mit Deckel genommen. Darin ist eine kleine Plastiktüte.) Bei festen Stuhlgangzeiten kannst Du auf das Vlies dann auch mal verzichten.
Den einzigen Aufwand den ich (eigentlich auch unnötigerweise) mit den Stoffwindeln betreibe: Ich bügele die Windeln. Ich bilde mir ein, dass es glatt am Po angenehmer ist. Die Windeln lassen sich leichter falten und es sieht ja so viel schöner aus, wenn sie sauber, glatt, gestapelt in der Schublade liegen.
Zeitaufwand
von Hand vorwaschen (anfangs) 10 min
zur Waschmaschine tragen max. 5 min
Aufhängen vielleicht 10 min
Zusammenlegen 10 – 15 minBügeln ist nicht notwendig
Ich fand diesen "Aufwand" doch recht gering. Als Vergleich habe ich einmal nur Wegwerfwindeln benutzt. Täglich Müll wegbringen – bah. Damals kam ich mit 2 Wickelkinder auf ca. 8 – 10 Windeln innerhalb 24 h . Das macht 56 – 70 windeln in der Woche. Sprich einmal pro Woche Windeln einkaufen. Zusätzlich zum normalen Einkauf. Immer kalkulieren, wie lange die Windeln wohl noch reichen würden. Nein Danke !! Da habe ich meine Stoffwindeln lieber immer parat. Einen Vorratanlegen an Wegwerfwindeln kam für mich nicht in Frage aus Platzmangel.Die Geruchsbelästigung empfand ich bei beiden Winden gleich. Wobei ich bei meinen Stoffwindeln gezwungen war, den Stuhlgang sofort ins WC zu entsorgen. Bei den Wegwerfwindeln tat ich dies meist nicht, sondern packte den Stuhl mitsamt der Windel in den Eimer.
Den Mehraufwand beim Wickeln hat man nur zu Beginn bei den Stoffwindeln. Mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt und es geht genauso schnell. Das geht innerhalb von einer Woche.
Eine kleine Anekdote:
Als ich einmal eine zeitlang nur Wegwerfwindeln ausprobiert habe (ca. 1 ½ Wochen), haben wir uns ziemlich ungeschickt angestellt. Wir waren die Wegwerfwindeln nicht gewohnt, die Kinder auch nicht und so klappte es nicht immer gleich gut. Es kam schon mal vor, dass wir schnell zur Stoffwindel griffen, weil einfacher war.
Da meine beiden Kinder wickeln klasse finden, lagen sie immer ganz ruhig beim Wickeln. Egal bei welcher Windel.
Was mir allerdings auffällt: Wenn die Kinder keinen Stuhlgang gemacht hatten und eine neue Windel bekamen, riechen sie bei Wegwerfwindeln richtig übel muffig. Ich hatte sofort das Bedürfnis richtig mit Seife abzuwaschen. Bei Stoffwindeln ist mir das noch nicht passiert.