...ist Hebamme seit 1976. Sie führt u.a. auch Hausgeburten durch und gründete 1986 mit einer Kollegin die Hebammenpraxis "Erdenlicht". In ihrem Buch Die Hebammen-Sprechstunde schreibt sie:
"Hier noch eine Bemerkung zum Thema Stoffwindeln oder
nicht: Entscheiden Sie sich frühzeitig für "ihre" Wickelmethode, denn wenn das
Baby erst mal geboren ist, werden Sie aus lauter Bequemlichkeit von den
Plastik-Einmalhöschenwindeln sonst nicht mehr wegkommen. Haben sie aber bereits die
Wickelkommode mit angenehmen flauschigen Baumwollwindeln gefüllt, wird es hoffentlich
selbstverständlich sein, das Kind so zu wickeln. Auch die Aussage der Werbung: "Für
mein Kind ist mir nichts zu teuer!" lässt sich so auslegen: Wickeln sie ihr Kind mit
Stoff! Der Zeitaufwand fürs Waschen, Trocknen, Aufhängen, Falten und das liebevolle
Wickeln in Stoff; dieser Arbeitsalltag einer jungen Mutter ist tatsächlich nicht mit Gold
zu bezahlen. Während andere Eltern schnell zum Einkauf in die Stadt fahren, im Stau
stehen, die richtige Windelsorte dann noch vergriffen ist, dann abgehetzt nach Hause
kommen - in dieser Zeit sitzen sie mit Ihrem Baby im Tragetuch auf dem Balkon oder im
Garten und falten in Ruhe die Stoffwindeln. Einige Jahre später ,werden sie beim
Fensterputzen durch die Stoffwindellappen an das schöne Babyalter mit ihrem Kind erinnert.
Sie verwenden die Windeln noch immer, zum putzen und für Wadenwickel, falls ein
Familienmitglied mal krank ist.
...
Meine Beratung wird immer in Richtung Stoffwindeln gehen, denn, egal welche Argumente in
der Diskussion vorgebracht werden - Umweltfreundlichkeit, Kostengründe, Praktibilität
oder was auch immer -, Stoff wird dem Kind auf der Haut angenehmer sein als Plastik. Auch
wenn die Höschenwindelwerbung uns beweisen will, dass diese Windel noch so saugfähig,
luftdurchlässig oder was auch immer sein soll. Ich kenne keine erwachsenen Menschen, die
ihren Seiden- oder Baumwollschlüpfer eintauschen würden gegen ein Plastikhöschen.
Erwachsene, die aus Krankheitsgründen Windelhosen tragen müssen, wären froh, wenn sie
ohne ihre Schwitzpakete leben könnten."
Ein bisschen übertrieben...? Finde ich auch! Aber die Wegwerfwindel-Industrie übertreibt genauso, nur in der anderen Richtung - und da fragt sich kaum jemand, ob das so realistisch ist...
... haben beide langjährige Berufserfahrung in der Behandlung von Kindern am antroposophisch orientierten Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. In ihrem Buch "Die Kinder-Sprechstunde"18 schreiben sie:
"Wir empfehlen folgendes: In den ersten Wochen wird das
Kind mit Mullwindeln und einer schafwollenen Windelhose darüber gewickelt. Anschließend
wird es noch in ein großes Moltontuch gewickelt, das, um die Füße eingeschlagen, die
Strampelhose ersetzt.
...
Jede Art von Plastik oder mit Gummi versehenenm Windelmaterial ist sinnwidrig, da die
Feuchtigkeit ja so weit wie möglich von der Haut weg und nicht durch das Gummi am Körper
gehalten werden soll.
...
Nach einigen Wochen ... empfehlen wir eine Dreieck- und eine Viereckmullwindel, etwas
später eventuell eine Zellstoffeinlage (jedoch nie auf der bloßen Haut) und darüber
eine Windelhose aus ungebleichter Schafwolle. Darüber kommt dann tags die schafwollene
und nachts eventuell baumwollene Strampelhose.
...
Sobald sich das Kind frei im Raum bewegt, ist es angebracht, im Gegensatz zu den ersten
Lebensmonaten nun eine wasserundurchlässige Windelhose zu verwenden. Auch die
Einmalwindeln bewähren sich jetzt besonders bei Besuchen oder bei Fahrten."
... ist der Begründer der Anthroposophie und der Waldorf-Pädagogik. Bereits 1901 wandte er sich gegen ein luftdichtes Windelpaket, was damals noch mit Gummi praktiziert wurde, "denn dadurch bekommt das Kind die Ausscheidungen über die Haut zurück". Er empfahl als erster die Kombination Baumwolle/Schurwolle.21
... ebenfalls Ärztin, schrieb bereits 1910: "Es gibt nichts Unhygienischeres als das Einwickeln des kindlichen Körpers mit luftdichten Stoffen", und forderte die Abschaffung dieser Wickelpraxis. 22
..."empfiehlt in jedem Fall, mehrfach verwendbaren Baumwollwindeln den
Vorzug gegenüber Wegwerfwindeln zu geben".
Der vollständige Text ist leider mittlerweile auf der Greenpeace-Webseite nicht mehr einsehbar.
...ist Vorstandsmitglied beim Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz. Sie sagt: "Eine ökologische Beturteilung ergibt erst dann einen Sinn, wenn auch die Anwendung und die gesamten Umweltauswirkungen innerhalb des gesamten Lebenszyklus, Langlebigkeit usw. betrachtet werden. Bei Wegwerfwindeln führen grundsätzlich so viele Gesichtspunkte zur Abwertung, dass eine Empfehlung aus ökologischer Sicht vom wissenschaftlichen Standpunkt nicht ernst zu nehmen und auch im Vergleich zu möglichen Alternativen völlig unsinnig ist.