Sie sind die bequemste Möglichkeit mit Stoff zu wickeln, denn in der Handhabung unterscheiden sie sich, bis auf die in der Regel zusätzlich nötige Überhose, meist nicht von Fertigwindeln. Somit können sie ohne Bedenken auch jeder Oma in die Hände gedrückt werden. Sie besitzen Klettverschlüsse oder Druckknöpfe und an Beinchen und Rücken (Gummi-)Bündchen.

Allerdings sind sie die teuerste Variante, denn Höschen sind natürlich aufwendiger gefertigt als eine einfache flache Windel, und außerdem müssen sie von der Größe her genau passen. D.h. es sind mehrere komplette Ausstattungen nötig, wobei die zweite bereits nach drei bis sechs Monaten fällig wird. Auf die dritte Größe wird meist im zweiten Lebensjahr umgestiegen, manche zierliche Kinder können darauf aber auch verzichten. Werden die Höschenwindeln vollständig im Trockner getrocknet, laufen sie meist stärker ein (und man braucht eher eine neue Größe). Zwischen den verschiedenen Fabrikaten gibt es allerdings teilweise erhebliche Preisunterschiede.

Eine Besonderheit bilden One-Size-Höschen. Sie können durch verschiedene Mechanismen in der Größe - d.h. in der Länge, der Weite und in den Beinausschnitten - variiert werden, und passen deshalb (angeblich) die gesamte Wickelzeit. Dann sind die einzelnen Windeln natürlich teurer, und halten eventuell nicht mehrere Kinder aus. Bei diesen Höschen sind beim älteren Wickelkind auf jeden Fall zusätzliche Einlagen nötig, da einerseits die Stoffmenge logischerweise mit der Flüssigkeitsmenge wachsen muss. Andererseits wird bei manchen Windeln die Größe durch Einfalten der vorderen Kante variiert, wodurch hier bei einem älteren Jungen ausgerechnet an der Hauptnasszone nicht genügend Stoff vorhanden ist. Die zusätzlichen Einlagen zu verwenden ist dann natürlich etwas umständlicher, als ein passendes Höschen zu benutzen.

Meist besitzen die Windeln ein eingearbeitetes dickes Saugpolster im Hauptnassbereich, dies ist beim Wickeln besonders praktisch. Bei manchen Höschen saugen aber hauptsächlich getrennte Einlagen, wodurch sie schneller trocknen. Allerdings ist es dann meist schwieriger noch zusätzliche Einlagen für besondere Ansprüche hinzuzufügen. Manchmal kann die Saugeinlage in der Windel befestigt werden, z.B. durch fest knöpfen, einschieben in eine Lasche (aufwendig!), o.ä., oder sie ist bereits festgenäht.

Vorteile

• Sehr einfaches Wickeln; kaum anders als bei Wegwerfwindeln
• Sehr guter Auslaufschutz 
• Auch für Babysitter kein Problem
• Einfach in der Wäsche; meist kein aufwendiges Zusammenlegen nötig
• Meist keine Vorbereitung wie Falten von Windeln oder Stapeln von Einlagen nötig
• Saugkraft meist gut (aber auch vom Fabrikat abhängig)

Nachteile

• Teuer (allerdings i.d.R. trotzdem billiger als Wegwerfwindeln)
• Meist längere Trockenzeit, vor allem bei einigen einzelnen Fabrikaten
• Bei manchen Fabrikaten ein sehr dickes Windelpaket

Geeignet für...?

Windelhöschen sind ideal für Eltern, denen es nicht so sehr auf den Preis ihres Wickelsystems ankommt, denn von der Bequemlichkeit und Sicherheit her sind sie nicht zu übertreffen. So sind sie auch meist die richtige Wahl für Eltern, die schon länger mit Wegwerfwindeln gewickelt haben, und an diese Bequemlichkeit gewöhnt sind, oder auch für solche, die körperliche Gebrechen haben, und deshalb ein möglichst einfaches System benötigen. Auch wenn das Kind oft von anderen Personen betreut wird, sind Windelhöschen die beste Wahl, da eigentlich jeder der Wegwerfwindeln kennt, auch damit leicht umgehen kann. Einige Eltern, die zunächst komplizierter Wickelsysteme benutzt haben, wechseln zu Windelhöschen wenn das Baby älter wird, weil sie sich mit der Zeit mehr Bequemlichkeit wünschen, und sich das Kind auch vielleicht nicht mehr so einfach wickeln lässt.