Fleece-Überhose

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Material

  • wasserabweisendes 200er Fleece („DWR-Fleece“)
  • schönes Fleece für die Außenseite
  • Schwedenleder für die Innenseite
  • Druckknöpfe (Jersey, 10mm, von Prym)

Anleitung

Hier seht ihr die drei fertig ausgeschnittenen Teile der Windel: links das wasserabweisende Fleece, mittig das Deko-Fleece für außen (war mal eine Decke aus dem Supermarkt, die schlechte Qualität stört aber nicht, weil diese Schicht reine Dekoration ist), rechts das Schwedenleder für die Innenseite. Die Druckknöpfe hab ich gestern Abend vorm Fernseher schon mal eingestanzt.

Auf der Rückseite müssen die Druckknöpfe mit einem festen Stoff verstärkt werden, damit das sehr dünne eece nicht ausreißt.

Die drei Schichten übereinandergelegt. Darauf achten, dass die Teile richtig herum liegen. Außen liegen hier jeweils die glatte Seite des Schwedenleders und die wasserabweisende Seite des Fleece. Die beiden Fleece-Teile werden ab sofort als ein Teil behandelt. Die raue Seite des Schwedenleders und die Knopfseite vom Fleece sind innen (wird ja später gewendet).

Auf der Fleece-Seite stecken (lässt sich leichter nähen, aber vielleicht ist das bei einer anderen Maschine auch anders) und mit Geradstich in langer Einstellung (sonst zieht sich das Fleece auseinander) und Jersey-Nadel steppen. Dabei die Rückenöffnung nicht vergessen! Ich mache sie immer halb so breit wie die ganze Rückenbreite (hier: 20cm bei 40cm Gesamtbreite).

Noch mal schnell nachmessen, ob die Flügel jeweils gleich sind, damit´s hinterher professionell aussieht. Falls nicht, noch mal nachnähen.

Die Ansatzpunkte für das Gummi auf der Nahtzugabe aufzeichnen. Auf der einen Seite festnähen, dann bis zum anderen Punkt dehnen, Stelle am Gummi markieren und festnähen. Ich nehme immer Baby-Elastic, das bis fast zum äußersten gedehnt wird, weil Sohnemanns Beinchen so dünn sind. Das Baby-Elastic schneidet trotzdem nicht ein.

So, jetzt kommt der kniffligste Teil: Die Rückengummis. Dazu erst mal die Nahtzugabe vom wasserabweisenden Fleece (und NUR vom wasserabweisenden!) entlang der Öffnung wegschneiden.

Wie bei den Beingummis werden die Rückengummis auf die Nahtzugaben gesteppt. Dabei beachten: Das eine Gummi kommt auf die Fleece-Nahtzugaben, das andere auf die Schwedenleder-Nahtzugabe, weil die Zugaben danach umgeklappt werden, um jeweils einen Tunnel für die Gummis zu schaffen.

So sollte das Ganze anschließend aussehen.

Jetzt werden die Nahtzugaben umgeklappt und festgesteckt. Mit dem Freiarm der Nähmaschine wird nun die Zugabe als Tunnel festgenäht. Dabei aufpassen, dass das Gummi nicht mit festgenäht wird, dann muss man´s nämlich wieder aufmachen, und das ist bei Fleece wahrlich kein Vergnügen (ich hab da so meine Erfahrungen...). Beim Fleece reicht Geradstich (franst nicht aus), beim Schwedenleder nehme ich immer Zickzack, damit die Kante gleich mitversäubert ist. Meistens kommt man trotz Freiarm nicht ganz an die Ansatzpunkte des Gummis heran, das macht aber nichts, weil die Windel später ohnehin gewendet wird.

So, wer es bis hier geschafft hat, hat das Schlimmste schon überstanden. Und, hat gar nicht wehgetan, oder ;-) ? Die Nahtzugaben sehr knapp abschneiden, dabei die Ecken abschrägen, und dann das Ganze wenden (in den Ecken am besten mit einem Stift nachhelfen).

Über die Ansatzpunkte der Rückengummis eine Verriegelungsnaht im rechten Winkel zur Kante nähen. Vorsicht: Man näht hier über mehrere Schichten Fleece und zwei Gummis, da bricht schon mal eine Nadel. Also, langsam nähen und im Zweifelsfall mit Handrad.

Dann wird die Windel entlang der Kante rundherum abgesteppt. Dabei an den Beingummis auseinanderziehen und aufpassen, dass der Tunnel breit genug wird und dass das Gummi nicht mit in der Naht hängt (siehe oben...). Dieses Foto habe ich mit aufgenommen, um euch zu zeigen, was passieren kann, wenn man beim Druckknöpfe setzen nicht genau genug ist bzw. beim Zusammennähen die einzelnen Teile nicht genau übereinander legt: Die Knöpfe sind beim Absteppen im Weg. Deshalb steppe ich auch immer auf dem Fleece, dann erkenne ich das Problem wenigstens früh genug und kann an den Stellen schmaler steppen. Na ja...

Rundherum fertig gesteppt. Hier sieht man auch, dass ich immer auf der einen Seite die flache Druckknopfhälfte verwende und auf der anderen die mit „Köpfchen“. Dann verbraucht man bei jeder Windel immer gleich viele von beiden. Fehlen noch die restlichen vier Knöpfe (natürlich gegengleich zu den anderen... ist alles schon vorgekommen...)

... und fertig ist das Modell „Mogli“!