Diese Seite ist den "Selberwaschern" gewidmet. Selbstverständlich kann man seine Windeln auch von einem Windeldienst waschen lassen. Dies ist zweifellos ökologischer, sehr hygienisch und man hat keine Arbeit damit. Allerdings ist es halt auch teurer, weshalb doch viele Eltern selbst Hand anlegen.
Die Kapitel "Vorbehandlung" und "Aufbewahrung der verschmutzten Windeln" wurden bereits bei den häufigen Fragen behandelt.
Das richtige Waschmittel
- Umwelt und Baby zuliebe am besten einen ökologischen
Waschmittel-Baukasten benutzen, bei dem Bleichmittel, Enzyme und Parfum nicht generell
vorhanden sind, sondern je nach
Verschmutzungsgrad und Babyempfindlichkeit dosiert werden können. Erhältlich
sind geeignete Produkte bei
Naturwaren-Versandhäusern und -Geschäften, und im Spinnrad (Hobbythek-Baukasten).
- Einige Windelhöschen-Hersteller bieten selber
Waschmittel an (und geben dann eine Garantie auf ihre Höschen nur bei Benutzung dieses
Baukastens...).
- Sinnvoll ist nach dem Waschen
immer ein Spülung mit Essigessenz oder verdünnter Zitronensäure ("Kalweg",
"Kalkex" aus
dem Hobbythek-Baukasten). Kalk wird damit aus den Windeln entfernt, und sie
werden weicher und
saugfähiger.
- Keinen Weichspüler benutzen! Er ist umweltschädlich, und legt sich in einer Schicht über den Stoff,
verschlechtert so die Saugkraft der Windel und die Haftfähigkeit von Klettverschlüssen
und kann selbstverständlich auch zu Hautreaktionen führen.
Waschen der Windeln
- Vorwäsche ist unnötig.
- Waschen ohne Vorwäsche bei 60°. Außer einem Soor-Pilz werden so alle
Keime abgetötet1. Eine
höhere Temperatur verbraucht ungleich mehr Energie und belastet die Windeln
stärker. Manche Windelhöschen dürfen auch nicht gekocht werden.
- Mit der restlichen Familien-Wäsche kombiniert waschen - Windeln saugen
sich (sinnvoller Weise...) sehr stark mit Flüssigkeit voll, und können
dann die Maschine beim Schleudern stark belasten. Außerdem wird die
Maschine mit den Windeln eines modernen effektiven Systems ohnehin kaum
voll.
- Bei Bindewindeln bitte die speziellen Tipps unten auf dieser Seite beachten.
- Bei Höschen mit Klettverschluss das Klettteil entweder auf den Gegenklett
drücken, oder die Höschen geschlossen waschen. Ist der Verschluss offen, klebt er in der anderen Wäsche fest, und zieht Fusseln
u.ä. an, bis er irgendwann nicht mehr hält.
- Hartnäckige Flecken kann man mit Gallseife vorbehandeln oder die Windeln
einweichen: Waschgang anlaufen lassen, Maschine für einige Stunden
ausstellen, dann weiter laufen lassen (sehr einfach über mechanische
Zeitschaltuhr zu realisieren; ein Tipp von Claudia). Ein sehr gutes Bleichmittel sind
Sonnenstrahlen. Flecken stören aber auch höchsten das Auge - nicht das
Baby (die chemische Keule für strahlende Sauberkeit jedoch eventuell
schon...)
Waschen der Überhosen
Microfaser:
- Müssen nur in die Maschine, wenn sie anfangen
unangenehm zu riechen (im allgemeinen ca. einmal in der Woche, bei Nachtwindeln
öfter).
- Stuhl-Verschmutzungen können kurz abgespült
oder mit einem Schwamm abgewischt werden.
- Manche Fabrikate dürfen nur bei 40° gewaschen werden.
- Nicht zu viel Bleichmittel benutzen - darauf reagiert die Nässeschutzschicht
empfindlich.
- Die Hosen trocknen in wenigen Stunden.
Schurwolle:
- Nur waschen, wenn sie durch Stuhlgang verschmutzt wurden oder nicht mehr
dicht halten (das Wollfett ist dann aufgebraucht). Vom Urin reinigen sich
die Höschen quasi
selbst, indem dieser vom Wollfett verseift wird.
- Nicht auf der Heizung oder in der prallen Sonne trocknen.
- Bei Verschmutzungen möglichst schnell reinigen, bevor
der Fleck antrocknet.
- Kleinere Verschmutzungen kann man stellenweise mit ein wenig
Olivenseife auswaschen (danach die Stelle wieder einfetten).
- Für die richtige Wäsche Wollshampoo benutzen.
- Die meisten gewalkten oder gefilzten Wollhöschen dürfen bei 30° in die
Waschmaschine. Bei gestrickten nur Handwäsche.
- Wolle niemals schrecken, d.h. keine schnellen Wechsel von warm auf
kalt oder umgekehrt.
- Nachfetten spätestens nach drei Wäschen, besser aber jedes Mal.
- Dafür wasserlösliches Lanolin in einen Pumpdosierer geben, das Höschen
(oder die einzelnen ausgewaschenen Stellen) einsprühen, und das Fett
einkneten.
- Das Kochen von Wolle ist prinzipiell in einem Bad aus Wollfett unter
langsamer Hitzezufuhr möglich, wenn Pilze sicher vertrieben werden sollen.
- Wollhosen brauchen mindestens zwei Tage, bevor sie wieder trocken und
einsatzbereit sind.
Trocknen
Auf der Leine
- Sonne trocknet schnell und bleicht Flecken aus.
- Wind macht die Windeln schön weich.
Auf dem Wäscheständer
- In der Wohnung wird im
Winter die ungesunde trockene
Heizungsluft angefeuchtet.
- Im Kinderzimmer aufgestellt sind die
Windeln dort immer gleich parat.
- Im Keller oder bei hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. feuchte Sommer) trocknen
die Windeln sehr langsam.
- Unbewegt werden die Windeln steif. Dagegen hilft es, sie bereits abzunehmen, wenn sie kaum noch fühlbar feucht sind.
Im Trockner
- Belastet Umwelt, Windeln und Geldbeutel.
- Macht die Windeln weich und saugkräftig.
- Windeln laufen u.U. stark ein.
- Geht am schnellsten und macht am wenigsten Arbeit.
- Braucht am wenigsten Platz.
- Schonender ist es, die Windeln im Trockner nur anzutrocknen, und dann
aufzuhängen.
Auch wenn es prinzipiell besser ist, keinen Trockner zu benutzen, ist es doch
praktisch, einen im Hintergrund zu haben, wenn einmal wenig Zeit bleibt, oder
die Windeln, z.B. in feuchten Sommern schwer trocknen. Wer meint, keinen Platz
zum Trocknen der Windeln zu haben, kann auch einen Windeldienst in Anspruch
nehmen.
Bügeln?
Auf diese Arbeit kann auch mit Rücksicht
auf die Windeln gut verzichtet werden: Bügeln schwächt die Saugkraft und ist allenfalls angebracht um Soor-Pilze zu vertreiben.
Bindewindeln waschen
Vor dem Waschen (bzw. bereits beim
Entfernen der gebrauchten Windel) sollten die Bindebänder gesichert werden. Tut man dies nicht, dann
verheddern sich die Bänder in der Waschmaschine zu einem großen Knäuel, und man ist
eine Weile damit beschäftigt, dieses auseinander zu sortieren. Hierfür
werden die Bänder doppelt gelegt, und entweder ein so genannter Luftmaschenknoten hinein
geschlungen, oder man schließt Beutelclips (für Gefriertüten) darum (diesen Tipp
gab mir Silke). Bei der letzten
Variante verschleißen die Bänder zwar schneller, die Arbeitserleichterung ist
jedoch enorm, und außerdem bekommt man günstige Ersatzbänder zum Austauschen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, die Windeln in einem Wäschesack zu waschen
(Vorsicht bei Wäschesäcken aus Baumwolle; sie platzen bei Überfüllung,
deshalb immer genug Freiraum lassen).
Eine andere Methode beschrieb mir Claudia:
Wenn man die Bändchen der Bindewindel (Strickwindel) bereits aus dem Oskar
heraushängen lässt kann man
sie zum Waschen alle in einen Nylonsocken stopfen.
Nimmt man dann einen zweiten Nylonsocken und knotet
ihn mit einem einfachen Knoten so um den mit den Bändchen
gefüllten ersten Socken, so kann dieser nicht verrutschen. Nach dem Waschen lässt
sich der Knoten sehr einfach lösen und man muss die Bändchen
wirklich nicht entwirren.
Anneke
schreibt: Ich lege die Windeln bevor sie in die Wäsche kommen
alle aufeinander und flechte die Bänder zusammen (unten
einfach miteinander verknoten). Den "Zopf" wieder aufzumachen
dauert 10sec, das Entknoten der Bänder ...dauert und nervt!
Eine weitere Möglichkeit ist übrigens, ganz auf die Bänder zu
verzichten, d.h. sie abzuschneiden (manchmal bekommt man auch Windeln ohne
Bänder im Handel), und die Windel stattdessen mit einer Snappy
zu schließen.